Miller, 2. Lauf: Checa regiert Salt Lake City
Von Jörg Reichert
© Gold & Goose
Carlos Checa war der gefeierte Doppelsieger
Die Sonne war gnädig mit den Piloten der Superbike-WM. Alle nassen Flecken waren beim Start zum zweiten Lauf verschwunden und die drohenden Regenwolken waren weissen Wölkchen gewichen.Trotzdem blieb es mit 13 Grad Celius Luft- und 20 Grad Celsius Asphalttemperaturen eher kühl.
Troy Corser (AUS/BMW), im ersten Lauf lange Zeit in Führung liegend, rutschte in der dritten Runde ins Aus. Fast zeitgleich musste auch Noriyuki Haga (J/Aprilia) unsanft von seinem Motorrad absteigen. Ruben Xaus (E/Honda) beliess es bei einem Ausflug in die Wiese und setzte das Rennen mit grossen Rückstand fort.
An der Spitze spulte Checa sein Programm ab: Nur der Althea-Pilot brennt 1.48er Rundenzeiten in den Asphalt. Nach acht Runden hat er Camier bereits fünf Sekunden aufgebrummt, Biaggi ist mittlerweile auf Platz 3 nach vorne gedrungen und robbt sich sukzessive an seinen Teamkollegen heran. Eugene Laverty liegt als Vierter bereits acht Sekunden zurück, Marco Melandri (I/Yamaha) auf Fünf bereits deren 13. Hinter dem Italiener lauern Sylvain Guintoli (F/Ducati), Michel Fabrizio (I/Suzuki), Jonathan Rea (E/Honda), Jakub Smrz (CZ/Ducati) und Tom Sykes (GB/Kawasaki) auf ihre Chancen.
Nach 11 von 21 Runden hat Camier bereits 6,1 sec Rückstand, aber immer noch 1,8 sec auf Weltmeister Max Biaggi. Laverty hält nach wie vor Rang 4. Neu auf Platz 5 ist Michel Fabrizio, der souverän Marco Melandri überholte. Dem Italiener steckt auch noch Guintoli im Auspuff. Eng zur Sache geht es auch im Kampf um Platz 8: Zwischen Smrz, Rea, Sykes und Ayrton Badovini (I/BMW) liegen gerade mal 1,8 sec.
Wie im ersten Lauf holt Badovini für BMW die Kohlen aus dem Feuer. Als Achter hat der Italiener zwei Runden vor Schluss seinem Markenkollegen Leon Haslam (13.) satte sieben Sekunden abgenommen. James Toseland (GB) verzichtete auf den Start im zweiten Lauf.
Mit sieben Sekunden Vorsprung auf Leon Camier kann Carlos Checa die letzte Runde mit Halbgas zu Ende fahren. Max Biaggi muss sich mit Platz 3 begnügen und akzeptieren, dass der Spanier an diesem Wochenende eine Klasse für sich war. Und auch in der Gesamtwert ist der 38-Jährige konkurrenzlos: Checa führt nun mit 195 Punkten - Biaggi hat als Dritter nur 133!
Eugene Laverty sichert sich knapp vor Michel Fabrizio den vierten Platz, Marco Melandri sieht ungefährdet als Fünfter die Zielflagge. Das teaminterne Duell bei Effenbert-Ducati entschied im zweiten Lauf Sylvain Guintoli (7.) für sich. Jakub Smrz fuhr 1,6 sec hinter dem Franzosen auf Position 8 über den Zielstrich.
Einen spannenden Fight bis zum Schluss lieferten sich die beiden Briten Tom Sykes und Jonathan Rea - allerdings nur um Platz 10. Das bessere Ende hatte der Kawasaki-Fahrer für sich. Für Rea war es das zweitschlechteste Finish in dieser Saison. Nur in Phillip Island (12.) war der Honda-Pilot noch schlechter platziert.