Trauer um Konrad Aigner: Sein Leben war der Bahnsport
Koni Aigner (li.) mit Simon Wigg
Konrad Aigner, von allen nur Koni gerufen, war gelernter Schuhmachermeister und später lange im Arbeitsamt tätig. Die Fotografie betrieb er als Nebengewerbe, widmete ihr aber sein ganzes Leben sehr viel Zeit.
«Fotografieren hat ihn schon als jungen Erwachsenen interessiert, sein Start in der Bahnsportszene war Ende der 1960er-Jahre mit Poschenrieder, Ödegard und Briggs», erzählte Aigners Sohn, der ebenfalls Konrad getauft wurde, und ihn oft begleitete. «Die ganze Zeit von Egon Müller waren wir sehr intensiv dabei, mit 60 Jahren wollte er eigentlich aufhören, das hat aber nicht funktioniert. Mit 75 hat er dann wirklich aufgehört.»
Vergangenen Mittwoch versagten Herz und Nieren, Koni verschied im Alter von 87 Jahren in seinem Geburtsort Eggenfelden.
«Er war schon das ganze letzte Jahr im Pflegeheim, dann mal wieder kurz zuhause, dann im Krankenhaus», fasste sein Sohn die schwere Zeit zusammen. «Er ist im Pflegeheim gestorben, das ist in Ordnung so. Es war nicht mehr schön, er kam nicht mehr aus dem Bett heraus. Das war nicht seins, er wollte immer raus. Vor fünf Jahren hatte er eine Darm-OP, davon hat er sich nie mehr ganz erholt. Er musste zweimal operiert werden, das zweite Mal war das Ende.»
Vergangenen September besuchte er in Pfarrkirchen sein letztes Rennen, «wir wollten auch noch nach Mühldorf, aber das hat er nicht mehr geschafft. Dann haben wir es bei mir zuhause am Fernseher angeschaut.»
Koni Aigner hatte einen guten Draht zu den Fahrern, an seinem Verkaufsstand gab es immer die neuesten Bilder der Stars. Auch der Autor dieser Zeilen hat mehr als einmal sein Taschengeld dort liegen lassen, um Bilder der damaligen Idole Sam Ermolenko, Hans Nielsen oder Erik Gundersen zu kaufen.
gut verstanden», erinnerte sich Konrad junior. «Er kannte alle Fahrer, mit Alois Wiesböck war er sehr speziell. Und auch mit Egon Müller, teilweise waren wir gemeinsam auf den Rennen unterwegs. Wir waren auf allen bayerischen Rennen, aber auch international. 1976 waren wir in Polen beim Speedway-WM-Finale, 1981 in Radgona, als Michael Lee Weltmeister wurde. Auch in Göteborg und im Wembley-Stadion fotografierte er. Jübek, Scheeßel, Bielefeld, Harsewinkel, Herxheim, wir waren jeden Sonntag dabei.»
Koni Aigner versuchte sich früher selbst als Rennfahrer im Oval, seine Liebe galt zeitlebens dem Bahnsport.
Urnenbeisetzung ist am 29. Januar auf dem Friedhof in Eggenfelden. Koni, ruhe in Frieden.