Schützbach: «Die WM rechnet sich für keinen»
Der Deutsche Meister von 2008: Sirg Schützbach.
Zurückblickend auf die bislang absolvierten Rennen spricht der Baindter von einer durchwachsenen Saison, in der technische Probleme oftmals bessere Ergebnisse verhinderten. Schützbach: «Ich weiss zumindest, dass es nicht an mir lag, dass die Ergebnisse nicht so gut waren. Ich hatte auch schlechte Rennen, inzwischen läuft die Saison aber ganz zufriedenstellend, und ich hoffe, dass dies bis zum Saisonende so bleibt.»
Für das DM-Finale auf der Langbahn hat sich Schützbach eine Platzierung unter den ersten fünf als Ziel gesetzt: «Sofern keine technischen Probleme wie im Vorjahr in Scheessel dazukommen, sind die Top-5 Pflicht», erklärte der Schwabe, der aber auch um die harte Gegnerschaft weiss. «Alle deutschen GP-Fahrer sind sehr stark. Dann kommen auch noch Fahrer wie Bernd Diener hinzu, die man bei so einem Rennen nie unterschätzen darf.»
Einen speziellen Heimvorteil als Clubfahrer der MSVH sieht Schützbach nicht: «Alle Fahrer sind auf der Bahn schon gefahren, und zudem sind alle ernsten Titelkandidaten erfahren genug, um sich schnell auf die Bahnverhältnisse einzustellen. Wenn das Wetter gut wird, erwarte ich eine recht glatte Bahn, und selbst bei schlechter Witterung ist die Bahn in Herxheim meist in einem sehr guten Zustand.»
Zahlreiche Nerven gekostet hat im Frühjahr der Ärger mit der FIM, als es um die Nachrückerregelung der Reservisten ging. Gemäss dem Ergebnis aus dem GP-Challenge 2010 war Schützbach erster Nachrücker und stand bereit, als Gerd Riss seinen Rücktritt erklärte. Obwohl das Reglement eindeutig und unmissverständlich geschrieben ist, vergab die FIM den freien Startplatz als Veranstalter-Wildcard, Schützbach schaute in die Röhre.
«Das war extrem nervenaufreibend», gibt er zu. «Ich hatte die Wahl zu klagen und mich rechtlich in die WM zu kämpfen. Dies hätte jedoch einen Prozess von mindestens drei Monaten bedeutet, bei dem ich bei positivem Ausgang mindestens die halbe GP-Saison verpasst hätte. Zudem hätte mich eine Klage mindestens 25.000 € gekostet.»
Solch einen Betrag kann kaum ein Fahrer stemmen, da bereits die normale Saison für viele Fahrer ein Draufzahlgeschäft ist. Schützbach: «Ohne externe Geldgeber ist eine WM-Saison nicht zu finanzieren. Allein um alle Grands Prix anzufahren, muss man 17.000 km auf der Autobahn verbringen. Hinzu kommen die Kosten für Motoren, Fahrgestelle etc. Mit den aktuellen Preisgeldern der FIM rechnet sich das für keinen Fahrer!»