Matthias Kröger die Nummer 1 der Welt – als Tuner!
In der Mitte: Tuner Matthias Kröger mit Fahrer Mads Hansen
Manchmal kommen die größten Erfolge überraschend, fallen dann jedoch umso schöner aus. Einen wahren Glücksmoment und einen seiner größten Triumphe durfte Matthias Kröger am vergangenen Wochenende im niedersächsischen Vechta feiern. Normalerweise jagt Kröger selbst auf seinem Motorrad um die Rennbahnen der Republik, doch seit einigen Jahren hat sich der Familienvater aus Bokel ein zweites Standbein geschaffen. «Es gibt ein Leben nach der eigenen Rennfahrerkarriere», so die Devise des kultigen Stahlschuhartisten, der selbst seit mehr als 30 Jahren im schnellen Drift in die Kurve geht.
Mit einer eigenen Tuningwerkstatt für Rennmotorräder schuf der gebürtige Schleswiger vor einigen Jahren die Grundlage für ein Leben nach dem Ende der eigenen Sportlerkarriere. Unter dem Namen MKR gibt Kröger Motoren den letzten Schliff, arbeitet an Leistungssteigerungen und entwickelt immer wieder neue technische Raffinessen, um im Kampf um die letzten Sekunden die Nase vorn zu haben. Kröger: «Es ist nicht einfach den richtigen Weg zu finden, doch versuche ich meine eigenen Erfahrungen aus dem Renngeschehen in meine Arbeit einzubeziehen und gebe mein Wissen gern weiter.»
Besonders der Bahnsportnachwuchs hat es Kröger angetan. «Es macht Riesenspaß mit jungen, aufstrebenden Rennfahrern zu arbeiten.» Mit dem 15-jährigen Mads Hansen aus dem dänischen Skaerbek hat Kröger das große Los gezogen. Nach einigen gemeinsamen Trainingseinheiten auf der Speedway-Bahn in Brokstedt reifte der Entschluss im technischen Bereich gemeinsame Wege zu gehen. Letztlich ein Entscheidung mit nachhaltiger Wirkung. Kröger: «Wir haben hart gearbeitet und sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft, um einen schnellen Motor zu entwickeln, der auf Mads perfekt zugeschnitten ist.»
Was Kröger zusammen mit seinem Schützling letztlich präsentierte, sollte einen durchschlagenden Erfolg nach sich ziehen. Pünktlich zum Finale des Long Track Youth World Cups 250 cc in Vechta haben Kröger und Co. das entsprechende Aggregat an den Start gebracht. «Zunächst sah es nicht so gut aus für uns. Was dann jedoch passierte, übertraf unsere Erwartungen», so Kröger, der zusammen mit rund 6000 Zuschauern Zeuge eines überzeugenden Auftritts von Mads Hansen wurde, der sich am Ende den Titel sicherte. Kröger: «Das war eine perfekte Kombination aus Talent und extrem gut abgestimmter Technik.»
Hansen selbst konnte am Ende sein Glück kaum fassen und nahm die Auszeichnung nahezu sprachlos hin. Für Matten Kröger hingegen war der Abend in Vechta ein Startschuss in ein neues Genre, hatte sich der Motorentuner doch bisher mehr um den Feinschliff in größeren Motorenklassen gekümmert: «Die 250er-Klasse ist interessant und ausbaufähig – immerhin ist hier der Nachwuchs des Bahnsports unterwegs!»