Mit 500.000 € ist er dabei: Katari will Werks-Ducati!
Entspricht seinem Namen: Saeed Al Sulaiti ist immer glücklich
Saeed Al Sulaiti kam als Noname in die Superbike-WM, den von der katarischen Föderation QMMF finanzierten Platz erhielt er nur, weil zwei vor ihm gefragte Katari absagten – sie hatten keine Lust auf das WM-Abenteuer.
Al Sulaiti, dessen arabischer Vorname Saeed «glücklich» bedeutet, schlägt sich besser als erwartet. Der 31-Jährige holte bislang zwar nur einen WM-Punkt, im Gegensatz zu seinem Teamkollegen hat er bei Pedercini Kawasaki aber keine werksnahe ZX-10R zur Verfügung, sondern eine vom Team privat aufgebaute Maschine.
Als Rookie braucht Al Sulaiti jede Trainingsminute, technische Probleme bremsten ihn aber an beinahe jedem Rennwochenende. Für 2017 fasste er deshalb einen ambitionierten Plan ins Auge – und verriet diesen SPEEDWEEK.com vor seinem Heimrennen in Katar exklusiv.
Saeed, du träumst davon, 2017 eine Ducati zu pilotieren, als zweiter Mann im Barni-Team?
Ducati ist eine Option. Warum? Ducati Katar sagte mir, dass sie mich sponsern würden, wenn ich Ducati fahre. Dann hätte ich Unterstützung von der QMMF und Ducati.
Der Ducati-Importeur von Katar hat auch Ferrari und Bentley und Rolls-Royce.
Woher kennst du ihn?
Ich habe ihn dieses Jahr im März beim MotoGP-Rennen in Katar getroffen und ihn gefragt, ob er mich unterstützen möchte. Er lud mich in sein Büro ein und wir hatten eine gute Unterhaltung. Er interessiert sich sehr für Sport, mit seinem Ferrari geht er selbst auf die Rennstrecke.
Als Motorradhändler hat er Ducati, BMW, KTM. Es wäre nicht richtig, wenn er mich unterstützen würde und ich sitze auf einer Kawasaki. Er fragte mich damals, weshalb ich nicht Ducati fahre. Für 2016 war das unmöglich, weil ich einen Vertrag mit Pedercini habe. Für nächstes Jahr, warum nicht? Wenn er das möchte.
Deine einzige Möglichkeit wäre, bei Barni Ducati unterzukommen. Teamchef Marco Barnabó sagt, dass er für ein zweites Motorrad ungefähr 500.000 Euro braucht, das ist viel Geld.
Ich habe erörtert, was eine Saison mit Ducati kosten würde und rede darüber mit meinen Sponsoren.
2016 ist mein erstes Jahr in der Superbike-WM, das ist ein Lehrjahr. Mein Hauptproblem ist, dass ich ständig Schwierigkeiten mit dem Motorrad habe. In einigen Trainings fuhr ich nur vier Runden. Mit nur vier Runden auf einer neuen Strecke wird die Qualifikation zu einer Riesenaufgabe.
Ich brauche nicht das beste Motorrad, ich möchte nur eine Maschine die funktioniert, ich verlange nichts Unmögliches. Mein Motorrad ist von dem meines Teamkollegen weit entfernt, ich habe keine Werksmaschine. Das ist mein erstes Jahr und jeder weiß, dass ich nicht um Podestplätze kämpfen werde. Aber zum Beispiel in Laguna Seca hatten wir keine Probleme mit dem Motorrad, ich konnte in die Top-15 fahren und verlor weniger als 2,5 sec pro Runde auf die Spitze. Warum, weil ich zum Fahren kam und wir an der Abstimmung arbeiten konnten.
Meine Jungs im Team sind unglaublich, aber wenn sie kein funktionierendes Material haben, was sollen sie machen?
Mangelt es bei Pedercini an der Vorbereitung der Motorräder?
Exakt. Und an der Qualität des Materials. Ich bin mir sicher, dass ich Teile an meinem Motorrad habe, die Jahre alt sind. Das ist nicht richtig – und auch nicht sicher.
In Aragón, Deutschland und Misano hatte ich Motorschäden – wie oft hat man mich im Fernsehen gesehen, als ich ausgefallen bin?