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Ducati verwundert: Melandri fehlen nur noch 0,5 sec!

Von Ivo Schützbach
Der erste größere Wintertest der Superbike-WM findet Mitte November in Aragón statt. Dann sehen wir erstmals Stefan Bradl auf der Honda, Michael van der Mark auf der Yamaha und Marco Melandri im Ducati-Werksteam.

Nach eineinhalb Jahren Rennpause bereitet sich Marco Melandri sehr gewissenhaft auf seine Rückkehr in die Superbike-Weltmeisterschaft vor. Der 34-Jährige weiß, dass er im Ducati-Werksteam eine Chance erhält, mit der er nicht mehr rechnen durfte, nach seinen miserablen Leistungen im MotoGP-Team von Aprilia.

Melandri fuhr mehrfach mit der Straßenversion der 1199 Panigale auf der Rennstrecke, in Minsao und Valencia absolvierte er mit dem Testteam der Ducati-Werksmannschaft bereits viele Runden.

Mitte November sehen wir den ehemaligen 250er-Weltmeister im MotorLand Aragón erstmals als offiziellen Ducati-Werksfahrer an der Seite von Chaz Davies. Melandri wird nicht der Einzige sein, der in Spanien die Aufmerksamkeit auf sich zieht: Stefan Bradl wird dann erstmals auf der Honda und Michael van der Mark auf der Yamaha sitzen.

Bei Ducati herrscht die Überzeugung, dass Melandri einen guten Job abliefern wird. «Ich bin sehr zufrieden und glücklich», lobte Superbike-Direktor Ernesto Marinelli im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «In Miano saß er nach langer Zeit und zum ersten Mal auf der Panigale und fuhr drei Tage lang Vollgas. Nach einem Jahr Pause war das keine leichte Aufgabe. Das Wichtigste ist: Sein erster Eindruck vom Motorrad war äußerst positiv. Das hatte ich mir gewünscht. Marco braucht ein gutes Gefühl für das Vorderrad. Wenn er das nicht hat, beginnen die Probleme. Der Vorderbau ist eine der Stärken der Panigale, Marco hat uns das glücklicherweise bestätigt, er fand sofort Vertrauen. Mit dem Motor, der Leistungsentfaltung und dem Charakter ist er auch zufrieden, damit hatten wir den Grundstein gelegt. Er steigerte sich während der drei Tage konstant.»

Der hochgewachsene Italiener weiter: «In der Woche vor dem WM-Event in Jerez testete er drei Tage in Valencia, auch dort war er sofort schnell und verbesserte sein Gefühl für das Motorrad. Sein nächster Test wird Aragón, danach fahren wir in Jerez.»

Wie groß ist der Rückstand auf Davies, der sieben der letzten acht Rennen gewann? «Nicht viel», hielt Marinelli fest. «Für Valencia haben wir keine Anhaltspunkte, aber schon im ersten Test in Misano verlor er nur ungefähr eine halbe Sekunde. Wir arbeiten gut zusammen, Marco ist glücklich und motiviert, wir sind glücklich, dass er das ist.»

Nach seiner Trennung von Aprilia ist das nicht selbstverständlich, Melandri präsentierte sich in deren MotoGP-Team als Diva grande. «Unser Ziel ist, dass wir ihn glücklich machen», sagte Marinelli. «Er hat bei uns Leute um sich, denen er vertraut. Wir haben ihm bereits bewiesen, dass er uns trauen kann. Wir werden ihm dabei helfen, dass er seine bestmögliche Leistung abrufen kann. Mit dieser Einstellung können wir nur erfolgreich sein.»

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