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Marco Melandri beeindruckt: Viel Lob für die Ducati

Von Jordi Gutiérrez
Nach zwei Jahren Abstinenz kehrt Marco Melandri 2017 in die Superbike-WM zurück. Diese Woche testet er erstmals mit der Werks-Ducati: «Mein erster Eindruck: Ich mag das Motorrad! Das ist sehr wichtig.»

Wenn Marco Melandri im Februar 2017 auf Phillip Island sein Renncomeback in der Superbike-Weltmeisterschaft gibt, soll alles perfekt sein. Der 34-Jährige hat bereits mit der Serienversion der Ducati 1199 Panigale R geübt, diese Woche Montag bis Mittwoch ist er mit dem Ducati-Werksteam auf dem Misano World Circuit unterwegs.

Erstmals pilotiert Melandri die Werks-Panigale, er fährt mit schwarzer Verkleidung und neutraler Lederkombi. Lediglich Hauptsponsor Aruba ist zu sehen, ein italienisches IT-Unternehmen.

«Fast ein Jahr saß ich auf keiner Rennmaschine, es gestaltete sich sehr schwierig», erzählte Melandri SPEEDWEEK.com nach zwei von drei Testtagen. «Priorität hat für mich momentan, dass ich mich auf dem Motorrad wieder wohl fühle. Das Team unternimmt alles, dass dem so ist. Mein erster Eindruck: Ich mag das Motorrad! Das ist sehr wichtig.»

Der Vizeweltmeister von 2011 ist mit dem Motorrad des Ducati-Testteams unterwegs, «wir arbeiten eng mit dem Werksteam zusammen», hielt er fest. «Ich probiere sogar einige Sachen für Davies und Giugliano, wie eine neue Software für die Elektronik. Für mich geht es nicht nur darum mich wieder auf den Job einzuschießen, ich will auch dem Team helfen. Im Oktober werde ich zusammen mit Michele Pirro in Valencia testen. Für mich zählt jeder Kilometer auf dem Bike.»

2008 fuhr Melandri für Marlboro Ducati eine Saison MotoGP, scheiterte damals aber kläglich. Mit einem Zweizylinder fuhr das Ass aus Ravenna nie zuvor Rennen. «Der Motor ist gut, ich mag ihn», lobt er. «Er hat viel Drehmoment im unteren Drehzahlbereich, die Kraftentfaltung ist sehr weich. Meinem Fahrstil kommt das sehr entgegen. Das Chassis ist seltsam, das ist ein ganz anderes Motorrad.»

Wir erinnern uns: Die Panigale hat keinen Mittelrahmen, als zentrales tragendes Element dient der Motor. An diesen werden Vorder- und Hinterteil angeschraubt. Melandri: «Dieses Konzept vermittelt dir viel Gefühl für das Vorderrad. Mein Start damit war hervorragend. Inzwischen arbeiten wir an der Gewichtsverteilung, um das Bike besser an mich anzupassen. Es läuft besser als geglaubt. Ich habe nicht erwartet, dass ich in Misano schnell sein würde. Mir geht es darum, dass ich mich wieder als Rennfahrer fühle. Am ersten Tag tat ich mich schwer mit den Bremspunkten und Richtungswechseln, ich hatte keinen Rhythmus. Runde für Runde wurde es besser, nach zwei Tagen bin ich recht zufrieden.»

Als Melandri 2014 seine letzte Superbike-Saison fuhr, saß er auf einer Aprilia mit V4-Motor. Wie groß ist die Umstellung auf den V2? «Es ist ungefähr der gleiche Schritt wie vom Screamer auf einen Big-Bang», bemerkte der Italiener. «Vom Big-Bang geht es dann aber noch einen Schritt weiter, was die Kraftentfaltung betrifft. In vielen Kurven fährst du mit sehr niedriger Drehzahl, da blubbert der Motor nur vor sich hin. Aber es funktioniert, alles ist ganz sanft.»

Wenn Ende Februar 2017 die nächste Saison in Australien beginnt, wird Melandri bestens vorbereitet sein. Neben dem Valencia-Test im Oktober soll es im November zwei Tests in Spanien geben, im Januar zwei weitere. Und dann noch zwei Testtage auf Phillip Island, in der Woche vor dem Rennen. «Ich werde jede Menge Kilometer abgespult haben, bevor es losgeht», weiß der 19-fache Superbike-Laufsieger.

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