Jordi Torres und BMW machen weiter: Die Baustellen
Als WM-Siebter ist Jordi Torres der mit Abstand beste BMW-Fahrer in der laufenden SBK-Saison, vor dem WM-Finale in Katar an diesem Wochenende fehlen dem 29-Jährigen nur zwei Punkte zum Sechsten Davide Giugliano (Ducati).
Althea-Teamchef Genesio Bevilacqua und BMW sind sich einig: So einen schnellen Fahrer darf man nicht ziehen lassen.
«Ich mache mit Althea BMW weiter», bestätige Torres auf dem Losail International Circuit gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich habe mich nicht bei anderen Teams umgehört, mit BMW weiterzumachen und die Entwicklungen voranzutreiben, ist die beste Option. Ein zweites gemeinsames Jahr ist gut, ich wollte nicht wieder mit einem neuen Programm beginnen. Die BMW hat Potenzial für große Verbesserungen, das Althea-Team kennt das Motorrad nun gut.»
Torres kam Ende 2015 von Aprilia, dort hatte er die APX-Elektronik zur Verfügung, welche als beste im Superbike-Fahrerlager gilt. «Unser größtes Problem bei BMW ist die Elektronik», unterstreicht der Spanier. «Wir brauchen mehr Elektronik, damit sich das Motorrad nicht so viel bewegt, vor allem in voller Schräglage in den Kurven. Das Abstimmungsfenster der S1000RR ist klein, aber ich mag unser Set-up. Jetzt weiß ich auch, wie ich die BMW fahren muss, um mit ihr schnell zu sein. Positiv ist der Motor, er ist sehr kraftvoll. Mit etwas mehr Elektronik und mehr Vertrauen fürs Vorderrad wäre ich zufrieden.»
«Die APX-Elektronik ist eine andere Welt», versichert Torres. «BMW möchte die eigene Standardelektronik so entwickeln, dass man die Fortschritte in die Serienelektronik übernehmen kann. Aprilia, Ducati oder Kawasaki entwickeln spezielle Elektronik für den Rennsport. Eines Tages wird die Elektronik in der Superbike-WM vielleicht seriennaher, BMW ist in diesem Punkt vorne. Wir wissen, dass BMW eine andere Herangehensweise hat. BMW weiß nicht, in welchen Punkten sie hinter den genannten Motorrädern liegen. Aber ich habe aus dem letzten Jahr etwas Erfahrung mit der Aprilia-Elektronik, ich kann BMW die Unterschiede erklären und wir können uns überlegen, wo wir besser werden müssen. Am Ende bin ich aber kein Ingenieur. Ich kann nur meine Eindrücke schildern, was mit der Aprilia möglich war und was bei BMW nicht geht.»