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SBK-Kalender: Politische Querelen, Kasachstan 2018

Von Ivo Schützbach
In Almaty in Kasachstan wird viel investiert

In Almaty in Kasachstan wird viel investiert

Der Kalender der Superbike-WM 2017 wird voraussichtlich 13 Rennen in elf Ländern umfassen. Wohin er sich in den kommenden Jahren entwickeln könnte, erklärte SBK Managing Director Daniel Carrera im Exklusiv-Interview.

Fix ist, dass wir 2017 Superbike-Rennen sehen auf Phillip Island/Australien, in Buriram/Thailand, Aragón/Spanien, Assen/Niederlande, Imola/Italien, Donington Park/Großbritannien, Misano/Italien, auf dem Lausitzring/Deutschland, in Magny-Cours/Frankreich und Doha/Katar.

Zu diesen zehn kommen gemäß Planung Laguna Seca in Kalifornien und Portimao in Portugal hinzu, beide Rennstreckenbetreiber haben aber noch keinen Vertrag. Das 13. Rennen wird in Argentinien, Valencia/Spanien oder Brünn/Tschechien stattfinden, mehr als 14 Events wird es keinesfalls geben.

Die letzten Jahre expandierte WM-Vermarkter Dorna auf Wunsch der Hersteller nach Asien. Doch in Sepang in Malaysia gab es 2016 letztmals ein Superbike-Rennen, es mangelt an Zuschauerinteresse. Buriram in Thailand wünscht sich für die Zukunft ein MotoGP-Rennen, der geplante Event in Indien kam nie zustande und in Indonesien gibt es bis heute keine WM-taugliche Rennstrecke.

Superbike Managing Director Daniel Carrera erklärte im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com, wohin es die Meisterschaft die kommenden Jahre verschlagen kann und weshalb gewisse Rennstrecken nicht in Frage kommen.

Gibt es über 2016 hinaus einen Vertrag mit einer asiatischen Rennstrecke?

Thailand hat einen Vertrag über fünf Jahre, 3 plus 2, also auch für 2017. Nach dem dritten Rennen nächstes Jahr müssen wir neu verhandeln.

Glaubst du, dass ein Rennen in Asien reichen wird, um von dort Sponsoren oder Teams zu bekommen?

Nein, aber zum Beispiel Argentinien ist auch ein Wachstumsmarkt für Motorräder.

Was ist mit Japan, der Heimat von vier großen Herstellern?

Motegi ist die einzige homologierte Strecke, auf der wir fahren könnten. Wir haben viel mit ihnen geredet, sie wollen aber nicht.

Wir haben auch mit Sugo gesprochen und es gibt Autopolis, die Kawasaki-Hausstrecke. Aber diese beiden Strecken kann man nicht homologieren. Dasselbe gilt für Suzuka.

Natürlich ist das ein Markt, in dem wir gerne vertreten wären – aber es gibt derzeit keine Möglichkeit.

Alle Motorradhersteller betonen, wie wichtig der asiatische Markt für sie ist. Siehst du eine Möglichkeit, Teams aus Asien für die Superbike-WM zu begeistern und so die Startaufstellung zu füllen sowie neue Sponsoren und Fans zu erreichen?

Das ist unser Ziel. Wir haben eine Strategie entwickelt, um unsere Meisterschaft für Wachstumsmärkte zu öffnen. So wollen wir neue Geschäftsfelder schaffen. Nicht nur für uns, sondern auch für die Teams und Hersteller.

Wir wissen, dass die Hersteller in Europa Schwierigkeiten haben und ihre Budgets deshalb begrenzt sind. Wenn wir in Ländern wie Thailand sind, dann beteiligen sich diese an den Kosten.

Deshalb haben wir auch die neue Kategorie Supersport 300 geschaffen. Zum einen, weil wir diese Klasse für die optimale Plattform halten, um die Meisterschaft mit neuen Talenten zu füttern. Aber auch, weil die Hersteller glauben, dass die 300er-Bikes in Asien und anderen Wachstumsmärkten Verkaufsschlager sein werden. Wir werden sehen, inwiefern sich die Wachstumsmärkte an den Kosten der europäischen Hauptquartiere beteiligen können.

An einem Rennen in Russland hindern euch die politischen Umstände?

Ja, dasselbe gilt für die Türkei. Wir waren dort, es gibt Potenzial für einen Riesenevent, aber die politische Situation ist sehr kompliziert.

Wie steht es um Rennen in Kasachstan und Indien?

Kasachstan ist im Plan für 2018, wir haben einen Vorvertrag.

Mit Indien haben wir auch einen Vertrag, sie bezahlen uns dafür, dass wir das Rennen Jahr für Jahr verlegen, den Vertrag aber nicht auflösen. Sie wollen sich 2017 mit einer Agentur zusammenschließen, die auf große Events spezialisiert ist und diese auf die Rennstrecke bringt. Wenn das klappt, haben wir 2018 vielleicht ein Rennen in Indien.

Der Red Bull Ring in Spielberg ist nicht interessant für die Superbike-WM?

Mit Formel 1 und MotoGP dort, gibt es für uns derzeit keine Möglichkeit. MotoGP boomt, MotoGP wirft einen Schatten auf uns. Als Mitglied der Dorna-Group freut mich der MotoGP-Erfolg. Er führt aber dazu, dass SBK idealerweise nicht auf den gleichen Rennstrecken fährt. Wir müssen andere Märkte finden – oder neue Märkte öffnen und auf MotoGP vorbereiten. Manchmal öffnet uns MotoGP auch Türen und wir können Synergien nutzen.

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