Tom Sykes fordert: «Ich will ein echtes Rennmotorrad»
Kampf um die Rangordnung: Tom Sykes vor Jonathan Rea
Die Klagen ziehen sich durch die ganze Saison 2016: Jonathan Rea und Tom Sykes verlangen von Kawasaki eine andere Entwicklungsrichtung, der japanische Hersteller versucht seit einigen Monaten, es beiden Piloten recht zu machen. Die Zusammenarbeit der beiden Briten hat sich auf das notwendige Minimum reduziert.
Und doch führen Rea und Sykes die Weltmeisterschaft vor dem Finale in Katar an. Rea muss noch drei Punkte erobern, dann ist er Weltmeister. Wenn Sykes in beiden Rennen mindestens Dritter wird, dann ist er Vize.
Es ist also jammern auf höchstem Niveau.
«Von dort wo ich mit dem Motorrad gerne sein würde, sind wir weit entfernt», sagte Sykes gegenüber SPEEDWEEK.com. «Verglichen mit letztem Jahr bin ich 30 Prozent näher dran, Jonathan will genau in die andere Richtung. Jeder Fahrer fährt auf seine Weise. Während ich ein echtes Rennmotorrad haben möchte, hat Jonathan einen sehr ruhigen Stil, er bevorzugt eine Maschine, die leichter zu handhaben und stabiler ist. Das ist in Ordnung – unglücklicherweise geht das Motorrad von Haus aus in diese Richtung. Aber so ist es, ich muss drum herum arbeiten.»
Für 2017 bekommen die beiden Weltmeister die neue ZX-10RR, die sich vor allem durch mehr Motorleistung auszeichnet. «Für mich war dieses Jahr ein Lehrjahr», ist Sykes bewusst. «Unsere Erkenntnisse müssen wir im Winter umsetzen, ich war zum Beispiel im Nassen lahm. Das liegt nicht an mir. Sobald der Grip weg ist, ist die Maschine schwierig zu fahren. Langsam aber sicher passe ich meinen Fahrstil diesem Motorrad an.»