Marco Melandri erstmals im offiziellen Ducati-Outfit
Bei Testfahrten in Misano und Valencia überraschte Marco Melandri nicht nur mit schnellen Rundenzeiten, sondern auch mit tadelloser Arbeitsmoral. «So lange wir dafür sorgen, dass Marco glücklich ist, werden wir das Beste von ihm sehen», ist Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli überzeugt.
Am Mittwochmorgen wagte sich Melandri als Erster auf die Strecke, als die Asphalttemperatur trotz blauem Himmel und Sonnenschein unter 10 Grad Celsius lag.
«Chaz Davies und Marco haben das gleiche Testprogramm», erzählte Marinelli SPEEDWEEK.com. «Von Öhlins haben wir die 2017er-Federelemente. Wir müssen sie probieren und dann entscheiden, ob wir sie haben wollen. Oder ob wir mit dem diesjährigen Material weitermachen. Es geht vor allem um die Gabel. Hinzu kommen Neuerungen in unseren Elektronikstrategien, außerdem haben wir die Steifigkeit des Chassis’ geändert. Wir haben ein Motorrad aufgebaut, wie wir es 2017 verwenden werden und eines wie dieses Jahr gehabt. So können wir sie genau vergleichen und sehen, ob die Veränderungen Verbesserungen bringen.»
Ducati veränderte an der Elektronik die Strategie für die Traktionskontrolle, Motorbremse und Anti-Wheelie. «Keine großen Änderungen, es geht mehr darum, dass die Handhabung des Systems einfacher und vorhersehbarer wird» erklärte Marinelli. «Einiges davon haben wir bereits in Valencia und Jerez getestet.»
Sieben der letzten acht Superbike-WM-Läufe 2016 wurden von Ducati gewonnen, der WM-Dritte Chaz Davies ist überzeugt davon, dass Fehler wie im letzten Winter nicht mehr passieren werden. Auch vor einem Jahr war Ducati im letzten Saisondrittel der stärkste Hersteller, zu Beginn der Saison 2016 spielte aber erneut Kawasaki die erste Geige.
Marinelli: «Wenn man eine Saison als jener beendet, den es zu schlagen gilt, dann ist das eine gute Ausgangslage. Man darf sich deswegen aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen, alle anderen werden zulegen. Honda hat ein neues Motorrad, Kawasaki bringt Updates. Aber auch wir haben Verbesserungen. Wir müssen unsere Stärken behalten und diese ausbauen. Chaz Davies ist mit dem Motorrad sehr zufrieden, es hat keine expliziten Schwächen. Wir versuchen also, es in allen Bereichen nach vorne zu bringen – in kleinen Schritten. Melandri war nach seinen ersten beiden Tests ebenfalls zufrieden, er mag den Charakter des Bikes und den Motor. Das ist ein guter Startpunkt – aber jetzt geht es richtig los. Wir müssen dafür sorgen, dass er sich zuhause fühlt und genau so konkurrenzfähig wie sein Teamkollege wird.»