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SBK-WM 2017: Neue Regeln, neue Fahrer, neue Bikes

Von Kay Hettich
Randy Krummenacher wird 2017 seine erste Saison in der Superbike-WM absolvieren

Randy Krummenacher wird 2017 seine erste Saison in der Superbike-WM absolvieren

Wenn am Montag auf Phillip Island der letzte Vorbereitungstest für die Superbike-WM 2017 beginnt, treffen erstmals alle Protagonisten und alle Motorräder der neuen Saison aufeinander.

Das Warten hat ein Ende: Beim letzten Superbike-Test auf Phillip Island am 20./21. Februar gibt es kein taktieren mehr. Alle Teams, Fahrer und Motorräder fahren erstmals zeitgleich und in der aktuellsten Konfiguration auf derselben Rennstrecke und lassen eine echte Standortbestimmungen zu.

Dann wird man auch sehen, welches Team bzw. Hersteller die jüngsten Regeländerungen am besten umgesetzt hat. Aber auch im Rennformat gibt es diverse Neuerungen.

Dies sind die wichtigsten Änderungen

Neue Startaufstellung für Rennen 2

Die jüngste Regeländerung wird wahrscheinlich für die größte Umstellung bei Fans und Fahrern sorgen. Die Startaufstellung für den ersten Superbike-Lauf wird weiterhin durch die Superpole bestimmt, ab 2017 wird die Startaufstellung in Lauf 2 von den Ergebnissen des ersten Rennens vom Samstag gebildet.

Die ersten drei Reihen werden wie folgt gebildet:
- Die Top 3 des Rennens werden in die 3. Startreihe versetzt, Platz 1 und 3 tauschen die Positionen. Der Rennsieger wird also von Startplatz 9 starten.
- Fahrer auf den Rängen 4, 5 und 6 bilden zukünftig die erste Startreihe.
-Fahrer auf den Rängen 7, 8 und 9 bilden Reihe zwei.
Supersport-WM: Superpole und Flag to Flag

Flag-to-Flag auch in der Supersport-WM

In der FIM Supersport Weltmeisterschaft werden 2017 die sogenannten Flag-to-Flag-Rennen eingeführt, damit es bei wechselhaftem Wetter hier nicht mehr zu Abbrüchen und Zeitverzögerungen kommt. Die Piloten müssen dann wie beim Vorbild der Superbike-WM an die Box kommen und dort Reifen wechseln.

Neue Rennklasse: Supersport-WM 300

Die Einführung der neuen Supersport-WM 300 zielt darauf ab, jungen Fahrern im Umfeld des WM-Zirkus eine Plattform zu bieten.

Das Mindestalter für diese Klasse beträgt 15 Jahre, zum Einsatz können alle Maschinen kommen, die in Europa mit dem Führerschein der Klasse A2 gefahren werden können. Für die neue Serie zugelassen sind die Honda CBR500R, die Kawasaki ZX-3R, die Yamaha R3 und die KTM RC390. Eine Balance-Regel sollen die Stärken und Schwächen der verschiedenen Konzepte ausgleichen. Im ersten Jahr dieser Klasse werden insgesamt 35 Piloten am Start stehen.

Neuer Zeitplan

Allein die Einführung einer vierten Rennserie machte einen neuen Master-Zeitplan erforderlich. Alle vier Klassen werden am Freitag jeweils zwei freie Trainings fahren. Am Samstag haben Superbike- und Supersport-WM ein kürzeres drittes Training, ehe jeweils die Superpole und das erste Rennen der Superbike-WM ansteht. Der Sonntag startet mit den Warm-ups, die Rennen laufen ab 11:30 Uhr.

Kalender der Superbike-WM

Nach einem Jahr Pause kehrt die Rennstrecke Portimao in Portugal 2017 in den Kalender zurück, es wird die 10. von 13 Saisonstationen. Acht Fahrer der Superbike-WM haben auf dieser Strecke an der Algarve bereits gewonnen.

Technische Änderungen in der WorldSBK

Hauptsächlich dreht sich hier alles um die Drosselklappen, die ab 2017 wie homologiert und Standard sein müssen – also wie in den Straßenversionen dieser Maschinen. Das heißt, dass viele Teams an ihren Maschinen einen Schritt zurück machen müssen. Neue Strategien bei der Elektronik sollen diese Änderung kompensieren.

Außerdem wurden die Kapazitäten der Batterien abgesenkt, um den strenger werdenden Bestimmungen für die Luftfracht gerecht zu werden. Daher müssen an den Bikes Generatoren verbaut werden, um für ausreichende Stromversorgung von Elektronik, Zündung usw. zu sorgen.

Rückkehrer und neue Fahrer: Melandri, Laverty, Bradl

2017 kehren einige Piloten in das Feld der Superbike WM zurück, einige andere wechseln aus der MotoGP oder anderen starken Rennserien herüber.

Gleich zwei ehemalige Titelaspiranten kommen zurück in die Superbike WM – Eugene Laverty und Marco Melandri. Während Laverty mit Milwaukee Aprilia angreifen wird, fährt Melandri für das Aruba.it Racing – Ducati Werks-Team. Laverty hat schon 13 Laufsiege erzielt und wechselt aus der MotoGP. Melandri war vier Jahre lang in der Superbike-WM unterwegs und hat 19 Laufsiege auf dem Konto. Nach einer Karriere-Pause hofft er aber auf Phillip Island direkt wieder um die vordersten Plätze kämpfen zu können.

Der Moto2 Weltmeister von 2011, Stefan Bradl, wechselt ebenfalls aus der MotoGP in die Superbike-Klasse und fährt an der Seite von Nicky Hayden für Honda. Randy Krummenacher steigt aus der Supersport-Klasse auf und greift mit dem Kawasaki Puccetti Racing Team an. Zusammen mit Markus Reiterberger (Althea BMW) stehen somit auch 2017 drei deutschsprachige Piloten in der Startaufstellung der Superbike-WM

Der Superstock-1000 Vize-Meister von 2016, Leandro Mercado, fährt für IodaRacing und kehrt nach 2015 in die Top-Klasse zurück. Damals holte er Gesamtrang acht. Der Tscheche Ondrej Jezek steigt ebenfalls auf und wechselt zu Grillini Racing, Riccardo Russo kommt aus dem STK1000 ins Guandalini Racing Team.

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