Bravo: Randy Krummenacher bei SBK-Premiere Top-10
Randy Krummenacher vor Stefan Bradl und Markus Reiterberger
Aus der ersten Runde auf Phillip Island kam Randy Krummenacher als 18. zurück, danach bot uns der Superbike-Rookie Unterhaltung vom Feinsten. Einen Tag nach seinem 27. Geburtstag kämpfte er erst Markus Reiterberger (Althea BMW) und Stefan Bradl (Red Bull Honda) nieder, und fuhr ihnen anschließend davon.
Dann schnupfte er Ex-Weltmeister Nicky Hayden und kämpfte bis zum Zielstrich gegen die hochgehandelten Werksfahrer Eugene Laverty (Milwaukee Aprilia) und Michael van der Mark (Pata Yamaha).
0,304 Sekunden fehlten dem Zürcher Oberländer zu Platz 8, doch auch der zehnte Rang ist viel Ehre wert.
«Die Starts muss ich so schnell wie möglich verbessern», sagte Krummi zu SPEEDWEEK.com. «Mit der Launch-Control habe ich noch meine Probleme. Am Anfang war es gut, aber dann machte das Motorrad einen Riesenwheelie. Das werde ich analysieren und besser machen. So vermasselte ich mir selbst ein Ergebnis um Rang 8 oder sogar noch weiter vorne. Reiti und Bradl waren schnell und stark, und es war auch nicht einfach sie zu überholen, aber ich konnte 4/10 sec schneller fahren. Am Sonntag muss ich von Beginn an aggressiver sein – ich fuhr zu sauber.»
«Hayden fährt sehr gut, mit ihm war es ein Riesenspaß», lobte der Dritte der Supersport-WM 2016. «Laverty, Torres und van der Mark – die sind für mich Lausbubenliga. Nicht kontrolliert, mit denen fighten ist echt gefährlich. Als ob sie immer in der letzten Runde wären. Van der Mark hat mich einmal von der Strecke gedrängt. Okay, das ist Racing, aber vergessen werde ich diese Aktion bestimmt nicht so schnell. Ein Platz weiter vorne, das wäre es gewesen.»
Als Neunter oder Achter wäre Krummenacher für das zweite Rennen am Sonntag in die zweite Startreihe vorgerückt. So muss er von Platz 14 losfahren.
«Mit Rang 10 habe ich meine Zielsetzung erreicht, ich nehme auch diese Herausforderung an», gab er sich kampflustig. «Ich weiß auch schon, wo und in welchen Bereichen ich den Hebel ansetzen muss. Auch das mit den Reifen habe ich gut gemanagt. Wir haben eine gute Basis, mit diesem Paket können wir uns steigern.»
Die Erwartungshaltung ist jetzt natürlich hoch.
«Ich denke nicht an das, mein Fokus liegt auf den Top-10», versicherte der Kawasaki-Pilot. «Aber ganz klar, da bin ich selber mit mir hart genug. Top-10 muss man fahren, ich will nicht ewig in einem Privatteam starten, ich habe meine Ziele. Wenn ich auf Platz 12 oder 13 fahre, dann kommen die Werksteams nie zum Krummenacher. Es wird dieses Jahr schwierigere und einfachere Rennen geben, wir müssen ständig lernen. Phillip Island taugt mir auf jeden Fall – wenn ich aber kein Gefühl für das Motorrad hatte, dann war ich auch hier langsam. Ich könnte nicht so schnell fahren, nur weil ich die Strecke mag. Ich habe ein gutes Gefühl mit diesem Motorrad.»