Jonathan Rea (1./Kawasaki): «Meine Taktik ging auf»
40 Laufsiege in der Superbike-WM hat Jonathan Rea mittlerweile erreicht
Phillip Island, das ist mittlerweile die Paradestrecke von Jonathan Rea. Seit seinem Wechsel zu Kawasaki gewann der zweifache Weltmeister auf der australischen Rennstrecke fünf von sechs Rennen. Beim ersten Meeting der Superbike-WM 2017 gewann der 30-Jährige nach harten Kampf gegen Ducati-Werkspilot Chaz Davies beide Superbike-Läufe. «Auf Phillip Island gleich zwei Rennen in der letzten Runde zu gewinnen ist bedeutsam, weil es hier so unglaublich schwierig ist, vorne zu bleiben», betonte Rea im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
«Wenige Runden vor dem Ende war ich ein wenig in Sorge, die anderen könnten mich zu genau studieren und änderte deswegen ein wenig meine Linienwahl», berichtete der Kawasaki-Pilot, der zu Beginn der letzten Runde in Führung ging. «Ich habe den Kopf hinter die Verkleidung geklemmt und zugesehen, einen sauberen letzten Sektor zu fahren. Weil die Ziellinie nicht so weit entfernt ist, ist es bei den Superbikes besser als Führender und ganz rechts in die letzte Kurve zu gehen. Chaz musste deshalb links neben mich kommen, das ist die schlechtere Linie. Die Taktik ging auf.»
«Im Winter haben wir erfolgreich an unserem Schwachpunkt gearbeitet. Und das war nicht die Motorbremse oder ähnliches, sondern der Reifenverschleiß. Davies war 2016 in den letzten Rennrunden unglaublich stark unterwegs. Wir haben diese Lücke verringert. Ich kann jetzt entspannter und konstanter fahren», verriet Rea. «Ich muss mich nicht um Davies, Melandri oder Sykes kümmern, sie alle sind Top-Piloten und für die Meisterschaft schätze ich sie als meine schwersten Gegner ein. Ich muss nur auf mich selbst achten. Ich habe einen Vorsprung und sie sind teilweise mit dem falschen Fuß aufgestanden. Marco hat im ersten Rennen viele Punkte liegen lassen.»
Mit seinem nunmehr 40. Sieg ist Jonathan Rea nicht mehr weit von Superbike-Legende Noriyuki Haga (43 Siege) entfernt. Er ist neben dem Japaner sowie Troy Bayliss (52) und Carl Fogarty (59) erst der vierte Pilot, der 40 oder mehr Superbike-Läufe gewinnen konnte. «Ich habe am Morgen meine Frau angerufen und sie gebeten, einen Kuchen oder Ballone mit dieser Zahl zu besorgen. Es ist eine bedeutende Nummer», grinste Rea.