Ein Kämpfer wird 30! BMW-Ass Jordi Torres im Porträt
Jordi Torres wurde am 27. August 1987 in Rubí, einer Kleinstadt nahe Barcelona, geboren. Bereits im Alter von sechs Jahren nahm der Katalane an Rennen der Mini-Moto teil. 1999 gewann er den katalanischen 50ccm-Scooter-Cup – sein erster Titel. Danach ging es für ihn auf 50ccm-Bikes in der Open RACC weiter, wo er ersten Kontakt mit Rennmaschinen hatte.
Dort konnte er das Interesse von Alberto Puig wecken. Bei einem Auswahlverfahren auf dem Rundkurs von Albacete konnte er sein Talent beweisen und gewann einen Platz im Movistar-Cup. Fortan stellte er sein Können mehrfach unter Beweis und stieg 2001 in die 125-ccm-Klasse der spanischen Meisterschaft auf.
Nach zwei Saisonen trat er von 2003 bis 2006 mit einer Yamaha R6 im Rahmen der Spanische Meisterschaft (CEV) in der Supersport-Kategorie an. 2007 fuhr er für das Team Promo Racing in der Formula Extreme. Dank seiner guten Leistungen erhielt er vom Team Merson für 2008 die Gelegenheit auf einer Honda CBR1000 in der Superbike-Klasse an den Start zu gehen – damals war Torres 21 Jahre alt. Nach Budget-Problemen während der Saison, kehrte er wieder zu Promo Racing in die Supersport-Klasse zurück. 2009 konnte er im Team Griful zwei Rennen der CEV Supersport für sich entscheiden.
Den schwersten Schicksalsschlag musste Jordi Torres hinnehmen, als sein Bruder Rubén, 2006 nach einem Sturz im Supersport-Rennen der CEV in Montmeló ums Leben kam. Die Entscheidung, mit dem Rennsport weiterzumachen, war alles andere als einfach – der Erfolg gab ihm allerdings recht.
Ab 2010 wurde in der CEV die Supersport-Klasse durch die Moto2 ersetzt. Er ging für das Team Griful auf einer Promoharris an den Start und konnte die Saison auf Rang 2 abschließen. Zusätzlich trat er im gleichen Jahr mit einer Wildcard beim Heimrennen in Montmeló in der Moto2-WM an. Er landete auf seiner Promoharris auf dem soliden 19. Rang.
In den Jahren 2011 und 2012 feierte Torres den Gewinn der Moto2 in der CEV mit dem Team Laglisse – seine bislang größten Erfolge. Doch es war keine einfache Zeit für den Spanier. Zwischenzeitlich musste er in drei verschiedenen Meisterschaften an den Start gehen, um sich alle Möglichkeiten auf Erfolge offen zu halten. So hatte er 2011 und 2012 sowohl in der Moto2-WM, CEV Moto2 und Superport-Europameisterschaft Renneinsätze. 2012 bestritt er die komplette zweite Saisonhälfte in der Moto2-WM für das Team Aspar auf einer Suter-Maschine (31 Punkte in 8 Rennen). Seine Leistungen blieben aber nicht unbelohnt und so erhielt er für 2013 einen Vertrag als Stammfahrer im Team Aspar in der Moto2-WM.
Gleich im ersten Jahr konnte Torres seinen ersten WM-Sieg feiern. Beim Deutschland-GP am Sachsenring, rang er den heutigen MotoGP-Piloten Pol Espargaro nieder und sicherte sich seinen bislang einzigen Moto2-Sieg. In Australien landete er mit Rang 3 einen weiteren Podestplatz und schloss die Saison auf dem guten zehnten Gesamtrang ab. 2014 lief nicht ganz so erfolgreich – Gesamtplatz 16 mit 57 Punkten.
Mit 27 Jahren wechselte der Katalane in die Superbike-WM 2015 zu Aprilia und holte auf seiner RSV4 RF gleich im ersten Jahr seinen ersten Sieg – er gewann das erste Rennen vom Saisonfinale in Katar. Mehrfach verpasste er nur knapp das Podium, konnte aber mit zwei weiteren Podestplätzen 247 Punkte sammeln und belegte somit den 5. Platz in der Superbike-WM. Eine beachtliche Rookie-Saison.
Seit 2016 geht Torres als Stammpilot für das Team Althea mit einer BMW S1000RR in der Superbike-WM an den Start. 2016 konnte er enorme Konstanz beweisen, landete abgesehen von einem Ausfall in den restlichen 25 Rennen immer in den Punkterängen. 213 gesammelte Punkte bedeuteten den starken sechsten Gesamtrang. In der laufenden Saison läuft es nicht ganz so rund. Aktuell liegt er mit 94 Punkten auf Rang 9 des Klassements.
Torres gehört zu den beliebtesten Piloten im Superbike-Paddock, der auch zu seinen Teamkollegen einen freundschaftlichen Kontakt pflegt. Heute feiert der stets gut gelaunte und immer für einen Spaß zu habende Spanier seinen 30. Geburtstag, wir gratulieren.