Tom Sykes verzockt: «Damals hätte ich akzeptiert»
Nach seiner schweren Handverletzung in Portimao (drei Knochenbrüche, ein durchtrennter Nerv) überraschte Tom Sykes mit Rang 3 im nassen ersten Rennen in Magny-Cours. Bei annähernd trockenen Bedingungen im zweiten Lauf, es fielen konstant ein paar Regentropfen vom Himmel, wurde es nur Rang 7 für den Weltmeister von 2013.
Er musste chancenlos zusehen, wie sich sein Widersacher um WM-Rang 2, Ducati-Werksfahrer Chaz Davies, seinen siebten Saisonsieg sicherte und den Rückstand in der Weltmeisterschaft auf neun Punkte verkürzte.
«Wir haben uns für den härteren Hinterreifen entschieden», brachte es Sykes im Gespräch mit SPEEDWEEK.com auf den Punkt. «Im ersten freien Training am Freitag hat dieser nicht perfekt funktioniert, aber heute war es recht kalt für die weiche Mischung. Letztlich ging es nicht auf für uns. Schon nach wenigen Runden tat ich mich beim Einlenken schwer, dann auch im Scheitel und am Ausgang der Kurven. Ich versuchte das an anderer Stelle gutzumachen; als es tröpfelte, konnte ich gegen die weichen Reifen aber nichts mehr ausrichten.»
Haben die Regentropfen deine Probleme verschlimmert? Sykes: «Das würde ich so sagen, wir waren schon davor am Limit des Reifens. Als der Grip dann noch einmal eine Winzigkeit nachließ, brachte ich das Motorrad nicht mehr dazu das zu tun, was ich will. Positiv ist, dass ich aus Frankreich einige Punkte mitnehme. Es ist nicht ideal, dass Davies das zweite Rennen gewann. In Jerez werde ich sicher wieder stärker sein. Hätte man mir vor zwei Wochen einen Neun-Punkte-Vorsprung angeboten, hätte ich akzeptiert. Die Mediziner haben mich hervorragend behandelt, mein Team hat für Extravertrauen auf der Kawasaki gesorgt. Ich schlug mich viel besser als erwartet.»
2016 wurde Sykes Vizeweltmeister, weil ihn Teamkollege Rea in der letzten Runde des letzten Rennens in Katar vorbeiwinkte. Die vier Punkte mehr, die er für Rang 2 statt Rang 3 bekam, reichten, um Sieger Davies um zwei Punkte zu distanzieren. Der Waliser hofft, dass dies in den letzten vier Rennen dieses Jahr nicht erneut passiert.
«Ich erwarte nie Hilfe», hielt Sykes fest. Und fügte grinsend hinzu. «Wir werden sehen. Ich muss nur nett sein zu Jonathan und nach spezieller Zuwendung fragen. Dann wird Chaz schwer beeindruckt sein.»