MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Leon Camier wechselt zu Red Bull Honda

Von Günther Wiesinger
Leon Camier

Leon Camier

Red Bull Honda wird für den Rest der Saison wegen Stefan Bradls Verletzung mit Giugliano, Takahashi und Gagne fahren. Für 2018 steht jetzt Leon Camier als Fixstarter fest.

Der Brite Leon Camier war schon im Mai vom Red Bull Honda-Team angefragt worden, ob er das Motorrad des tödlich verunglückten Nicky Hayden für den Rest der Saison übernehmen wolle.

Aber damals standen bei MV Agusta Gehälter und Prämien aus. Und Camier dachte, wenn er während der Saison weggeht, wird er dieses Geld nie mehr sehen.

Aber für 2018 wurden die Verhandungen dann neu aufgenommen und weitergeführt.

Nach dem Superbike-Event in Magny Cours bekam Camier von MV-Agusta-Teamchef Andrea Quadranti eine Deadline bis Sonntagabend gesetzt, um sich zu entscheiden, ob er 2018 das vierte Jahr in Folge für MV Agusta fahren möchte.

Der 31-Jährige ließ die Frist verstreichen. «Für mich geht es darum, wo ich für die Zukunft die besseren Perspektiven sehe», stellte Camier fest.

Ende September war zu hören, Camier habe bei Honda Motor Europe ziemlich hohe Gagenforderungen gestellt. Aber offenbar ist inzwischen einige Einigung erzielt worden. Camier stand immer ganz klar auf dem ersten Platz der Wunschliste bei Honda. Auch Sponsor Red Bull war und ist mit dieser Wahl einverstanden.

Aus dem Umfeld von Honda ist zu hören, inzwischen habe Camier den Vertrag unterschrieben. Die Entscheidung, dass die Fireblade 2018 mit der Elektronik von Magneti Marelli (statt Cosworth) ausgerüstet wird, die auch von Kawasaki, Yamaha, Ducati und MV Agusta benützt wird, wird von Camier voll unterstützt.

Für den zweiten Platz bei Red Bull Honda gibt es mehrere Kandidaten. Da Honda nicht unbedingt mit zwei neuen Piloten antreten will und die Auswahl ohnedies nicht mehr überwältigend ist, macht sich Stefan Bradl (27) weiter Hoffnungen.

Aber das Team wirft ihm vor, er habe im Sommer wenig Begeisterung für das 8h-Rennen in Suzuka gezeigt und dann mit MotoGP-Teams verhandelt.

«Bei Suzuka war ich nur verwundert, weil erst im Juni erste Einzelheiten über die Testtage durchgesickert sind und ich anfangs Juli noch nicht einmal wusste, wer mein zweiter Teamkollege wird», sagt Bradl. «Und da Honda Motor Europa im Sommer die Option für 2018 nicht eingelöst hat, musste ich mich natürlich nach anderen Möglichkeiten umschauen. Daran hat sich nichts geändert. Ich will ja weiter Rennen fahren.»

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