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Jordi Torres: «Die neuen Regeln helfen BMW nicht»

Von Ivo Schützbach
Das italienische Althea-Team von Genesio Bevilacqua hat sich noch nicht entschieden, wie es in der Superbike-WM 2018 weitergeht. Aushängeschild Jordi Torres spricht deshalb auch mit anderen Teams.

«Ich entscheide erst was ich 2018 mache, wenn das technische Reglement auf dem Tisch liegt», wiederholt Althea-Chef Genesio Bevilacqua seit Monaten gebetsmühlenartig.

Inzwischen hat das Hersteller-Bündnis MSMA den finalen Vorschlag von WM-Vermarkter Dorna und dem Motorrad-Weltverband FIM vorliegen, dieser dürfte nur noch in Details modifiziert werden, bevor das Reglement für 2018 fixiert wird. «Bis Jerez sollen die Regeln stehen», sagt Scott Smart, FIM-Technikchef für die Superbike-WM.

Bevilacqua will sichergehen, dass er 2018 über bestmögliches Material verfügt. Die neuen Regeln schaden BMW zumindest nicht, der Italiener wird dem Hersteller aus Bayern wohl treu bleiben. Auch wenn die Unterstützung für 2018 geringer ausfallen wird als die letzten beiden Jahre.

Althea wird für nächstes Jahr auch mit Ducati und Yamaha in Verbindung gebracht, ein solcher Markenwechsel würde den Keramik-Industriellen aber mehrere Hunderttausend Euro zusätzlich kosten.

BMW-Aushängeschild Jordi Torres denkt wegen der unsicheren Situation bei Althea über einen Teamwechsel nach. «Im Moment habe ich kein Angebot auf dem Tisch, ich will abwarten, was mit Althea passiert», erzählte der Spanier SPEEDWEEK.com. «Ich weiß nicht, ob es mit BMW weitergeht, ob Althea die Marke wechselt oder ob Althea überhaupt weitermacht. Ich weiß gar nichts.»

Torres’ Manager Paco Sanchez hat vorsichtshalber bei Milwaukee-Teamchef Shaun Muir angeklopft, dort hat der 30-Jährige aber nur eine Chance, wenn Aprilia nicht weiterhin für die Gage von Lorenzo Savadori aufkommt. Dann nämlich wird Muir den zweiten Fahrer neben Eugene Laverty bestimmen.

An die Aprilia RSV4 hat Torres beste Erinnerungen: 2015 wurde er mit ihr WM-Fünfter, auf dem italienischen Renner holte er alle seine vier Podestplätze, darunter sein einziger Sieg in Katar.

Torres: «Ich warte ab, was mit Althea oder BMW geschieht. Wenn ich danach keine Lösung und die Aussicht auf Siege habe, dann schaue ich nach einem anderen Platz. Wenn es mit Althea nicht weitergeht, ist Aprilia keine schlechte Option. Ich will Rennen gewinnen – oder zumindest näher an der Spitze dran sein.»

MV Agusta wird den bärenstarken Leon Camier an Red Bull Honda verlieren und ist auf der Suche nach einem Nachfolger. Jordi Torres steht auf der Liste von Teameigentümer Andrea Quadranti. «Die MV hat sich enorm verbessert, das Motorrad läuft gut», lobt Torres.

Zu den neuen technischen Regeln, die Leistungsfähigkeit der Motorräder wird zukünftig über die Drehzahl balanciert, meint der WM-Neunte: «Andere Hersteller büßen dadurch vielleicht etwas ein, BMW nicht. Weniger Drehzahl wird an der Motorleistung nichts ändern, das wirkt sich nur am Ende langer Geraden wie in Katar aus. Die Hersteller werden den Drehmomentverlauf dann halt etwas ändern. Ich glaube nicht, dass die neuen Regeln BMW helfen werden, alles wird bleiben wie es ist.»

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