MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Ausfälle von MV Agusta treiben Leon Camier zu Honda

Von Ivo Schützbach
Leon Camier war auf dem besten Weg, MV Agusta im zweiten Rennen in Magny-Cours den ersten Podestplatz in der Superbike-WM zu verschaffen. Dann streikt seine F4 – wieder einmal.

Sechsmal Vierter – Leon Camier hat genug davon. «Es ist eine Frage der Balance. Wenn wir die hinkriegen, können wir um Podestplätze kämpfen», sagte der Engländer nach Rang 4 im Regenrennen am Samstag.

Lauf 2 durfte er aufgrund dieser Platzierung von Pole-Position in Angriff nehmen. Und tatsächlich: Camier war auf dem besten Weg, MV Agusta endlich in der seriennahen Weltmeisterschaft aufs Podium zu bringen.

Nach neun Runden lag nur Ducati-Ass Chaz Davies vor ihm, der Waliser gewann das Rennen in souveräner Manier. Die Yamaha-Werksfahrer Alex Lowes und Michael van der Mark lagen kurz vor Rennmitte hinter Camier, sie waren auch nicht schneller.

Dann musste der bemitleidenswerte Einzelkämpfer seine MV Agusta 1000 F4 zum wiederholten Mal am Streckenrand abstellen.

«Ich merkte schon nach zwei Runden, dass etwas nicht stimmt», erzählte Camier SPEEDWEEK.com. «Das Bike gab seltsame Geräusche von sich, ich machte mir einige Runden lang Sorgen. Dann dachte ich mir, dass ich weiterfahren muss und hoffte, dass alles gutgeht.»

Ging es nicht: Die sechste Nullrunde in diesem Jahr, davon nur eine wegen Sturz.

«Als ich an Lowes vorbei war dachte ich, dass ich eine Lücke auffahren kann», beschrieb Camier. «Aber mein Motorrad wurde langsamer, also klappte das nicht. Es wurde immer noch langsamer und Lowes konnte mich wieder überholen. Ich fürchtete, dass jederzeit etwas schiefgehen könnte, also war ich auf alles gefasst. Dann passierte es. Es ist frustrierend. Der Motor lief noch, ich weiß nicht, was los war.»

Der Britische Meister von 2009 weiter: «Ich kämpfte um einen Podestplatz. Wir hatten viel mit der Elektronik gearbeitet, um alles so perfekt wie möglich zu machen. Ob ich die Chance habe aufs Podium zu fahren, hängt bei uns von vielen winzigen Details ab. Das Bike fühlte sich gut an, ich fühlte mich gut. Vielleicht hätte ich nicht mit Davies mithalten können, der Unterschied zu ihm war aber auch nicht groß. Wie es dann ausging, war erneut nicht positiv. Wir hatten schon so viele Möglichkeiten, gute Resultate zu erzielen, aber es gelingt nicht. Es liegt nicht daran, dass sich die Leute im Team nicht genug reinhängen, jeder reißt sich den Hintern auf. Wir könnten dieses Jahr schon drei Podestplätze haben. Sehr wahrscheinliche Podestplätze.»

Beeinflusst der erneute Ausfall deine Entscheidung, ob du bei MV Agusta bleibst oder zu Red Bull Honda gehst? Camier: «Er hilft auf jeden Fall nicht dabei mich zu überzeugen, zu bleiben.»

Mit 146 Punkten ist Leon Camier nach 22 von 26 Rennen WM-Achter. Zum vor ihm platzierten Javier Forés (Barni Ducati) fehlen ihm 23 Punkte, auf seinen Jäger Tordi Torres (Althea BMW) hat er sechs Vorsprung.

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