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Jonathan Rea in MotoGP: «Eine sensationelle Story»

Von Ivo Schützbach
Grundsätzlich ist Jonathan Rea mit dem Erreichten glücklich

Grundsätzlich ist Jonathan Rea mit dem Erreichten glücklich

«Ende nächstes Jahr laufen die Verträge aller Fahrer aus, dann tun sich vielleicht neue Möglichkeiten für mich auf», meint der bald dreifache Superbike-Weltmeister Jonathan Rea zu seinen MotoGP-Aussichten.

Während des letzten MotoGP-Wochenendes in Aragón brachten britische Medien das Thema auf, Jonathan Rea könnte in die Königsklasse wechseln. Die Idee: Der Nordire soll Andrea Iannone oder Alex Rins im Suzuki-Werksteam ersetzen, beide haben mit der GSX-RR große Schwierigkeiten und liegen nach 14 von 18 Rennen auf den enttäuschenden Gesamträngen 16 und 20. Maverick Viñales war mit dem Bike im Vorjahr WM-Vierter, hat das Rennen in Silverstone gewonnen und eroberte vier Podestplätze!

Von diversen Websites wurde die Story später ungeprüft aufgegriffen und weiterverbreitet – wahrer wurde sie dadurch nicht. «Nicht einer hat mich zu dem Thema angerufen», kritisierte Rea in Magny-Cours im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber alle haben die Geschichte gebracht.»

Die Meldung hat gleich mehrere Haken: Andrea Iannone sowie Alex Rins besitzen einen Suzuki-Vertrag für 2018. Und Jonathan Rea verlängerte seinen Kawasaki-Vertrag für die Superbike-WM 2018 bereits im Mai 2016.

«Ich weiß nicht wer so viel Phantasie hatte, die Story ist sensationell», meinte Rea zum Urheber der Falschmeldung. «Iannone strauchelt stark, so kam das Gerücht vermutlich auf. Für mich bedeutet das fünf Minuten Ruhm, aber ich habe einen Vertrag mit Kawasaki und bin sehr glücklich mit ihnen. Meine Zukunft nächstes Jahr ist mit Kawasaki. Ich denke nicht daran den Vertrag zu brechen und es gab auch keine offizielle Kommunikation mit Suzuki, niemand hat mich angerufen. Es ist einfach nur eine Geschichte. Ich fahre MotoGP, wenn Kawasaki MotoGP fährt.»

Der Vertrag zwischen Kawasaki Heavy Industries und dem spanischen Provec-Team für die Superbike-WM läuft bis inklusive 2020. Kawasaki verneint seit Jahren ein Interesse an der MotoGP-Klasse.

«Mein Vertrag mit Kawasaki gilt für inklusive nächstes Jahr», hebt Rea hervor. «So lange Kawasaki nicht die Pläne für 2018 ändert, fahre ich Superbike. Ich bin in dieser Meisterschaft glücklich, für nächstes Jahr gibt es neue technische Regeln, die eine große Herausforderung darstellen.»

«2018 wird eine der interessantesten Saisons für meinen Manager und alle Topfahrer», meint der Nordire. «Ende nächstes Jahr laufen die Verträge aller Fahrer aus, dann tun sich vielleicht neue Möglichkeiten für mich auf – vielleicht auch nicht.»

Mit 31 Jahren betonte Rea mehrfach, dass er zu alt sei für MotoGP.

Hast du deine Meinung geändert? «Nicht wirklich, so nehme ich MotoGP wahr. Mir gefällt das Superbike-Leben. Ich bekomme viel Geld dafür, dass ich Motorrad fahre und Rennen gewinne. Wir haben 13 Events pro Saison, der Druck ist nicht so hoch wie in der MotoGP-Klasse, wo sie 18 Rennen fahren, in Zukunft vielleicht 21. Ich bin schon lange in der Superbike-WM, die Medien waren immer gut zu mir. Das ist wie eine Familie für mich, alles ist sehr offen. Andererseits bin ich auf dem Höhepunkt meiner Karriere, ich fuhr noch nie so gut. Es wäre jetzt vielleicht die richtige Zeit – wir werden sehen.»

2012 durfte Rea als Ersatz für Casey Stoner in Misano und Aragón zwei MotoGP-Rennen auf der Werks-Honda bestreiten, mit kaum Vorbereitungszeit konnte er als Achter und Siebter aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Wenn nicht alles schief läuft, wird der Nordire an diesem Wochenende in Magny-Cours zum dritten Mal in Folge Weltmeister, das gelang nicht einmal Rekord-Champion Carl Fogarty (vier Titel). So überragende Leistungen werden auch im MotoGP-Paddock zur Kenntnis genommen.

Rea gegenüber SPEEDWEEK.com: «Ich war beim MotoGP-Rennen in Silverstone. Ich will jetzt keine Teammanager namentlich nennen, aber einige sehr angesehene Teammanager sagten mir, dass ich MotoGP fahren sollte. Sie verstehen aber auch, weshalb ich das nicht tue. Meine einzige Chance wäre, auf einem schlechten Motorrad am Ende des Feldes zu fahren. Und null Geld zu verdienen, dafür aber Teil der großen Show zu sein. In der Superbike-WM sitze ich auf einer Werksmaschine und verdiene viel Geld. So ist es. Drum fährt einer wie Shane Byrne Britische Meisterschaft. Er verdient dort zu viel Geld, um in der Superbike-WM für ein Satelliten-Team zu fahren. Das Gleiche gilt für einige aus den USA. Es ist schön, dass über mich geredet wird. Ich bin aber glücklich, wo ich bin. Wenn ich keine weiteren Chancen erhalte, kann ich glücklich zurücktreten. Ich wollte Weltmeister werden, das habe ich bereits erreicht. Alles Weitere ist ein Bonus. Eine lustige Geschichte, die da aufkam.»

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