Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

SBK-Projektleiter Ernesto Marinelli verlässt Ducati

Von Ivo Schützbach
Ernesto Marinelli

Ernesto Marinelli

Seit 2011 ist Ducati in der Superbike-WM ohne Titel. Der langjährige Projektleiter Ernesto Marinelli verlässt den Hersteller aus Borgo Panigale zum Ende des Jahres.

Ducati ist in der Superbike-WM nach wie vor der mit Abstand erfolgreichste Hersteller. Doch der letzte Titelgewinn in der seriennahen Weltmeisterschaft liegt bereits sechs Jahre zurück, als Carlos Checa mit dem damals werksunterstützten Team Althea Champion wurde.

Mit einem eigenen Werksteam triumphierte der Hersteller aus Borgo Panigale, einem Vorort von Bologna, zuletzt 2008 mit Troy Bayliss.

Nach Rang 2 im Jahr 2015 und dem dritten Platz im letzten Jahr, wird es für Werksfahrer Chaz Davies in dieser Saison erneut maximal der zweite Platz, Jonathan Rea steht seit seinem Sieg am Samstag in Magny-Cours als Weltmeister fest. Zu dessen Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes fehlen Davies vier Rennen vor Saisonende nur neun Punkte.

Ernesto Marinelli arbeitet seit 1995 für Ducati, von Anfang an für das Superbike-Projekt. Der Maschinenbau-Ingenieur fungierte 1997 als Track-Engineer für Carl Fogarty und Neil Hodgson. Von 1998 bis 2000 leitete er das Ducati-Werksteam in der US-Meisterschaft und hatte mit Anthony Gobert, Ben Bostrom, Troy Bayliss und John Kocinski zu tun.

2001 kehrte der Italiener nach Europa zurück und arbeitete zwei Jahre lang als Track-Engineer für Ben Bostrom in der Superbike-WM, 2003 wurde Marinelli zum Technischen Direktor des Superbike-Projekts befördert, seit 2010 ist er Projektleiter aller Superbike-Aktivitäten von Ducati.

Der 192 cm große Basketball-Fan wurde mit Hodgson 2003, James Toseland 2004, Bayliss 2006 und 2008 sowie Checa 2011 Weltmeister. Als Bayliss im November 2006 in Valencia sein einziges MotoGP-Rennen gewann, war Marinelli als Crew-Chief beteiligt.

2012 wurde unter seiner Ägide die Ducati Panigale eingeführt, ein revolutionäres Motorrad ohne herkömmliches Chassis und mit dem Motor als tragendem Element. Es dauerte bis zum 12. April 2015, dass Chaz Davies für den ersten Sieg dieses viel kritisierten Bikes sorgte.

Mit der Panigale gelang bis heute kein WM-Titel, letzte Chance ist 2018. Ab 2019 kommt in der Superbike-WM die neue V4-Maschine zum Einsatz, dann haben die Zweizylinder-Motoren ausgedient.

«Mir tut es sehr leid, dass er zum Ende des Jahres die Firma verlässt», sagte Claudio Domenicali, Geschäftsführer der Ducati Motor Holding, zum Weggang von Marinelli.

Dem Vernehmen nach geht Marinelli zu Auspuffhersteller Termignoni. «Es ist nicht einfach, nach 22 Jahren tschüss zu sagen und eine neue Seite aufzuschlagen», hielt der 44-Jährige fest. «Eine Firma wie Ducati zu verlassen, macht die Entscheidung noch schwieriger. Aber für jeden von uns kommt irgendwann die Zeit, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Ich habe mit Ducati zahlreiche unvergessliche und erfolgreiche Momente erlebt, wir haben Hingabe, Träume, Befriedigung, aber auch Niederlagen, Enttäuschungen und Schwierigkeiten geteilt. All’ das hat dafür gesorgt, dass ‹nicht aufgeben› für mich nicht nur eine Phrase, sondern ein Lebensstil ist.»

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