Jerez, SP: Marco Melandri mit Streckenrekord auf Pole
Marco Melandri brannte in der Superpole 2 einen neuen Streckenrekord in den Asphalt
Dichter Nebel lag am Samstagmorgen über der Rennstrecke in Jerez de la Frontera, die dritten Trainings konnten nicht wie geplant durchgeführt werden. Während die Superbike- und Supersport-WM mit einer Stunde Verspätung auf die Strecke konnten, wurde das Training der Superstock-1000-EM ersatzlos gestrichen. Ab der Superpole der Superbike-WM (ab 10:30 Uhr) verläuft das Tagesprogramm planmäßig.
Am Freitag dominierte Weltmeister Jonathan Rea das Geschehen und ging als haushoher Favorit in die Superpole-Session, doch Marco Melandri (Ducati) machte dem dreifachen Weltmeister einen Strich durch die Rechnung. Der Italiener präsentierte sich bereits im dritten Training stark verbessert und schnappte sich mit neuem Streckenrekord in 1.38,960 min die Pole-Position für den ersten Lauf am Nachmittag.
Mit nur 21/1000 sec Rückstand landete Rea auf Startplatz 2. Yamaha-Ass Alex Lowes, der am Freitag einen beeindruckenden Long-Run fuhr, sicherte sich zum ersten Mal in dieser Saison als Dritter einen Platz in der ersten Reihe.
Die weiteren Positionen: Tom Sykes (Kawasaki), Michael van der Mark (Yamaha), Lorenzo Savadori (Aprilia), Eugene Laverty (Aprilia), Chaz Davies (Ducati), Leon Camier (Ducati).
Als Zehnter am Freitag hatte sich Sylvain Guintoli direkt für die Superpole 2 qualifiziert, doch mehr als Startplatz 11 war für den Superbike-Weltmeister von 2014 bei seinem ersten Einsatz für Puccetti Kawasaki nicht drin.
Die beste Startplatzierung für Althea BMW sorgte in Jerez nicht Top-Pilot und Lokalmatador Jordi Torres (15.), sondern der Italiener Raffaele De Rosa (14.). Dennoch ist das Ergebnis eine große Pleite.
Für Red Bull Honda setzte sich das Desaster vom Freitag in der Superpole fort. Weder Davide Giugliano (17.) noch Takumi Takahashi (21.) konnten sich mit der neuen Honda Fireblade SP2 in Szene setzen.
Im dritten Training hatte HPC-Power-Pilot Dominic Schmitter seinen Rückstand auf die Spitze weiter verkürzt und büßte auf die sehenswerte Bestzeit von Marco Melandri nur noch 4 sec ein – am Freitag waren es noch sieben Sekunden. Doch in der Superpole reichte es für den Schweizer mit der neuen Suzuki GSX-R 1000 R nur zum letzten Startplatz.
So lief die Superpole
Superpole 1
Die Favoriten für die zwei in die Superpole 2 weiterführenden Tickets waren Leon Camier (MV Agusta), Leandro Mercado (Aprilia), Jordi Torres (BMW) und Xavi Fores (Ducati). Angesichts der schwachen Performace am Freitag durften man die beiden Red Bull Honda-Piloten Davide Giugliano und Takumi Takahshi getrost nicht zu diesem Kreis rechnen.
In der Superpole 1 werden lediglich Rennreifen verwendet. Nach dem ersten Run hatte Mercado eine 1.40,842 min vorgelegt. Mit nur 4/1000 sec Rückstand folgte Camier. Mit solchen Zeiten hätte sich beide am Freitag mühelos direkt für die Superpole 2 qualifiziert. Auf den weiteren Positionen reihten sich Alessandro Andreozzi (Yamaha), Torres, De Rosa, Giugliano, Riccardo Russo (Kawasaki und Takahashi ein.
Mit frischen Reifen ging es zur Schlussattacke auf die Piste. Auf dem Weg zu einer neuen Bestzeit musste Andreozzi in der Zielkurve von der Piste – der Guandalini-Pilot lag bereits 0,330 sec vorne.
Besser machte es Camier, der in 1.40,062 min für eine beeindruckende Rundenzeit sorgte. Gemeinsam mit dem MV Agusta-Pilot zog Fores als in die Superpole 2 ein.
Die Startpositionen ab Platz 13: Mercado, De Rosa, Torres, Andreozzi, Giugliano, Jezek, Russo, Badovini, Takahashi, Dominic Schmitter (Suzuki).
Superpole 2
Die Top-10 vom Freitag und die beiden Schnellsten der SP1 machten in der SP2 die ersten vier Startreihen für das erste Rennen am Nachmittag unter sich aus. Für die klassischen zwei Runs steht den Superbike-Assen nur ein Qualifyer-Hinterreifen zur Verfügung.
Auf Rennreifen sorgte Tom Sykes (Kawasaki) in 1.39,859 min bereits für eine beeindruckende Rundenzeit, doch der gut aufgelegte Marco Melandri (Ducati) unterbot die Zeit des Briten um 0,1 sec. Rea glänzte als Dritter ebenfalls mit einer Zeit unter 1.40 min.
Camier ging als Erster mit dem Qualifyer auf die Piste, doch der 30-Jährige konnte keinen Nutzen aus dem zusätzlichen Grip ziehen und verpasste eine Zeitenverbesserung.
Dafür rote Sektorzeiten bei Melandri, Sykes, Rea, Davies, Lowes und van der Mark. In 1.38,960 min brannte Melandri einen neuen Rundenrekord in den Asphalt und sicherte sich damit die Pole-Position vor Rea und Lowes. Superpole-Spezialiste Tom Sykes führt die zweite Reihe an, dann van der Mark und Savadori. Reihe drei besteht aus Laverty, Davies und Camier. Dann Ramos, Guintoli und Fores.