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Suzukis WM-Premiere: Ein Kampf mit ungleichen Waffen

Von Ivo Schützbach
Fünf Sekunden fehlen Dominic Schmitter und der neuen Suzuki GSX-R1000R nach den Freitag-Trainings der Superbike-WM in Jerez. Bedenkt man die Hintergründe, ist diese Leistung nicht so schlecht.

Jedem im IDM-Team HPC-Power Suzuki von Denis Hertrampf ist bewusst, dass der erste Weltmeisterschaftseinsatz der neuen GSX-R1000R ein gewagtes und mutiges Unternehmen mit kaum Vorbereitungszeit ist.

Aprilia, BMW und Yamaha bereiteten sich über ein Jahr auf den werksseitigen Einstieg in die Superbike-WM vor, KTM machte es für die MotoGP-Klasse nicht anders. Es wurden Millionen investiert und zahlreiche Experten angeheuert. All’ diese Möglichkeiten hat das Team HPC-Power nicht.

Für Dominic Schmitter sahen die Voraussetzungen gänzlich anders aus. Bis auf Modifikationen am Tank, Heck, Motor, der Verkleidung und den Bremsen, entspricht die in Jerez eingesetzte Suzuki GSX-R1000R dem Serienfahrzeug.

Das WM-Wochenende begann für den Rheinthaler denkbar schlecht: Während des ersten einstündigen Trainings am Freitagmorgen fuhr er nur fünf Runden, die Suzuki stotterte wegen mangelnder Spritzufuhr. Für das zweite Training wurden die Probleme behoben, der Schweizer büßte nach zwei Stunden Training 5,091 sec auf die Bestzeit von Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) ein.

«Natürlich ist der Rückstand nicht das, was wir uns vorgestellt haben», sagte Schmitter zu SPEEDWEEK.com. «Man muss sich aber die Fakten anschauen. Was wir heute geleistet haben, ist Weltklasse. Ich fuhr noch nie mit dem WM-Bike, das war der erste Test, das Team ist komplett neu zusammengestellt. Dafür hat es ausgezeichnete Arbeit geleistet. Klar, 5 Sekunden hören sich viel an. Aber nur 5 Sekunden hinter der Weltspitze, mit einem Motorrad mit Serienelektronik, das ich zum ersten Mal bewegt habe, sind nicht viel.»

Kritiker werden euch vorwerfen, dass ihr nicht ordentlich vorbereitet nach Spanien gekommen seid. «Wir haben die Teile frühzeitig bestellt, sie kamen aber sehr spät», erzählte der 23-Jährige. «Es gibt auch noch kaum Kit-Teile. Mein Teamchef Denis Hertrampf hat alles Mögliche in Bewegung gesetzt, wir wussten, dass es so kommt. Klar wäre ein Test vorher besser gewesen, dann wären wir mit der Serienelektronik jetzt vielleicht nur drei Sekunden weg. Es wird kaum einem klar sein, was Serienelektronik bedeutet. Das ist die unveränderte Elektronik aus dem Laden, mit der wir jetzt Weltmeisterschaft fahren. Das hat mit einer Werkselektronik von Magneti-Marelli gar nichts zu tun, das sind Welten Unterschied. Die macht auf einen Schlag 1,5 Sekunden zur Serienelektronik aus.»

Die Zielvorgabe von HPC-Power war von Anfang an klar. «Wir wollen nicht Letzter werden und den Rückstand zur Spitze so gering wie möglich halten», formulierte Hertrampf.

Daran hält Schmitter fest: «Wenn wir am Samstag ordentlich arbeiten, können wir uns 1,5 oder 2 sec verbessern, dann haben wir viel geleistet.»

Das große Privatengagement von Hertrampf wird im Fahrerlager von Jerez wohlwollend zur Kenntnis genommen. Möglich wurde das auch durch die Unterstützung von Sponsor Eighty One.

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