Jonathan Rea wird von der britischen Queen geschlagen
Jonathan Rea beim Foto-Shooting nach seinem dritten WM-Titel
Dreimal in Folge Superbike-Weltmeister wurde keiner vor Jonathan Rea. Auf dem Boden geblieben wie immer, bildet sich der 30-Jährige nichts darauf ein, er ist mit seinen Gedanken bei den kommenden Rennen in Jerez.
Jonathan, ist dir inzwischen bewusst geworden, was du erreicht hast? Drei WM-Titel in Folge sind eindrucksvoll.
Das sagt mir jeder. Aber bei mir ist es immer noch so, dass ich eher an die kommenden Rennen denke. Auf zwei Strecken, auf denen ich noch nie gewonnen habe.
Bei mir war es immer so, dass ich nie an die Meisterschaft an sich dachte, sondern an die ganzen kleinen Kämpfe dorthin. So gehe ich das an. Es geht nicht um den einen Höhepunkt, sondern um das große Ganze.
17 Siege in einer Saison sind der Rekord in der Superbike-WM, aufgestellt von Doug Polen 1991. Den kannst du nicht mehr knacken, es kommen nur noch vier Rennen und du hast jetzt 12 Siege auf deinem Konto. Aber mit 16 Siegen würdest du es auf Platz 2 der Bestenliste schaffen.
In Jerez und Doha habe ich noch nie gewonnen, das ist eine große Herausforderung. Aber ich fühle mich im Moment ausgesprochen gut auf dem Motorrad, mal sehen.
Es gibt einige Gegner im Feld, denen man für dieses Jahr mehr zugetraut hat. Was habt ihr besser gemacht?
Für mich ist das offensichtlich, es ist ja nicht so, dass ich die Saison dominiere. Chaz Davies kann mich jederzeit schlagen, Tom Sykes ebenso. Ich habe jetzt aber über 100 Punkte Vorsprung, was echt seltsam ist. Aber ich hatte die letzten Saisons auch einen Vorsprung, dieser Trend hat sich fortgesetzt.
Ich kann dir nicht sagen, in welchen Bereichen sie sich verbessern müssen. Ich schaue auf mich und will das bereits nächstes Jahr umsetzen. Ich glaube sogar, dass die anderen dieses Jahr deutlich mehr gelernt haben als ich, dass sie für 2018 besser vorbereitet sind.
Am 21. November wirst du von der Queen zum Member of British Empire ernannt und damit in den Ritterstand erhoben. Diese Ehre wurde nur wenigen Rennfahrern wie Jim Redman, Colin McRae, Lewis Hamilton, Mike Hailwood, David Coulthard, Jenson Button oder Derek Bell zuteil.
Ich war noch nie im Buckingham Palast, das ist eine Riesensache. Nicht viele Rennfahrer sind Member of the British Empire, ich fühle mich sehr geehrt. Was momentan abgeht, ist jenseits all’ meiner Vorstelllungen, ich genieße den Moment.