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Superbike-WM 2018: Was neu und was anders wird

Von Kay Hettich
Markus Reiterberger und Stefan Bradl sehen wir 2018 nicht in der Superbike-WM

Markus Reiterberger und Stefan Bradl sehen wir 2018 nicht in der Superbike-WM

Neue Motorräder, neue Fahrer und ein in Teilen neues Reglement – was sich in der 31. Saison der Superbike-WM alles ändert.

2017 sahen wir erstmals drei permanente deutschsprachige Teilnehmer in der Superbike-WM am Start, doch weder mit Stefan Bradl (Red Bull Honda), Markus Reiterberger (Althea BMW) oder Randy Krummenacher (Puccetti Kawasaki) gibt es ein Wiedersehen. Während Krummenacher (Supersport-WM) und Reiterberger (Superstock-1000-EM) zumindest im Paddock der seriennahen Weltmeisterschaft am Start sind, schlug Bradl eine andere Richtung ein.

Bei Puccetti Kawasaki kommt der junge Türke Toprak Razgatlioglu zu seiner ersten vollen Saison in der Superbike-WM, Althea BMW nahm Loris Baz unter Vertrag. Red Bull Honda vertraut die SP2 dem US-Amerikaner Jake Gagne an. Außerdem neu in der Superbike-WM ist Yonny Hernandez bei Pedercini Kawasaki. Das neue Triple-M-Team verpflichtete PJ Jacobsen aus New York.

Komplett neu tritt das Grillini Team 2018 auf. Mit der neuen Suzuki GSX-R verhilft das italienische Team dem japanischen Hersteller zum Comeback in der Superbike-WM – allerdings ohne dessen Unterstützung. Mit dem Roberto Rolfo (37) und Gabriele Ruiu (17) wurde der älteste und der jüngste Teilnehmer verpflichtet – Ruiu kommt wegen des Alterslimit erst ab Donington zum Einsatz. Die ersten fünf Meeting wird der Teenager von Christian Gamarino vertreten – ebenfalls ein Superbike-Rookie.

Mit Aprilia, BMW, Ducati, Honda, Kawasaki, MV Agusta, Suzuki und Yamaha werden 2018 acht Hersteller in der Superbike-WM direkt oder indirekt engagiert sein!

Entwickelte die Dorna die Superbike-WM durch diverse Maßnahmen seit 2013 zu immer mehr Seriennähe, wird 2018 zunehmend ein Augenmerk auf die Konkurrenzfähigkeit der einzelnen Fabrikate gelegt.

Erfolgreiche Hersteller werden durch die Vorgabe der erlaubten Drehzahl eingebremst, dadurch sollen die verschiedenen Konzepte der einzelnen Hersteller und auch die Performance des Serienmodells harmonisiert werden. Ist ein Hersteller zu erfolgreich oder zu schlecht, bekommt er 250/min weniger oder mehr zugesprochen. Das bezieht sich jeweils auf alle Motorräder eines Herstellers im Feld.

Auch die Einführung weiterer Kostendeckel soll das Feld näher zusammenrücken lassen. Gab es bisher Kostendeckel für Bremsen, Federelemente (auch die Vordergabel) und Elektronik, kommt ab 2018 ein Kostenlimit von 12.000 Euro für die Schwinge hinzu. Kit-Teile der japanischen Hersteller kosteten bisher aber durchaus 20.000 Euro und mehr!

Und ab 2019 wird durch die Einführung einer Einheitselektronik auch die verdeckte Subvention durch das Werk wirksam unterbunden.

Das neue Instrument der Konzessionspunkte soll ab 2018 erfolglose Hersteller der Spitze der Superbike-WM näher bringen. Für einen Sieg werden drei Konzessionspunkte vergeben, als Zweiter sind es zwei und einen für einen dritten Rang. Diese Punkte fließen auf das Konto des jeweiligen Herstellers.

Hat ein Hersteller nach drei Meetings neun Punkte weniger als der Beste, darf er alle Teile aus der Liste der Konzessionsteile austauschen. Diese werden erst nach Kontrolle durch den Technischen Direktor des Motorrad-Weltverbands FIM für die Superbike-WM erlaubt und besteht aus acht Teilen wie Ventilfedern oder Nockenwelle, jedes Teil ist mit einem Kostendeckel versehen und muss innerhalb zehn Wochen lieferbar sein. Die Konzessionsteile können vom Hersteller direkt oder von einem Zulieferer kommen. Ausschlaggebend ist, dass sie homologiert sind.

Jeder Hersteller, der zum Ende der Saison 36 oder mehr Konzessionspunkte Rückstand auf den Besten hat, darf für die folgende Saison alle seine Konzessionsteile updaten.


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