Shaun Muir besorgt: «Aprilia ist technisch am Limit»
Bis auf Ducati dürfen aufgrund der neuen Regel mit den Konzessionspunkten alle Hersteller während der Superbike-Saison 2018 eine Motorausbaustufe bringen. Diese Verbesserung ist seit Assen Ende April erlaubt. Aprilia hat als erster Hersteller einige der Tuningteile parat, zwei davon werden am nächsten Wochenende in Imola erstmals zum Einsatz kommen.
«Für die Testfahrten in Portimao Ende letztes Jahr bekamen wir eine neue Nockenwelle, seither gab es keine Verbesserungen», sagte Aprilia-Teamchef Shaun Muir zu SPEEDWEEK.com. «Für Imola haben wir eine neue Nockenwelle und einen leicht anderen Krümmer dabei. Sämtliches dieses Jahr eingesetzte Material stammt aus der letzten Saison. Aus dem Motor können wir nicht mehr viel herausholen, uns fehlt es auch nicht an Leistung. Von der Nockenwelle und dem Krümmer erwarten wir uns nur minimale Verbesserungen, unser Fokus liegt nach wie vor auf dem Chassis und der Aerodynamik. Die aerodynamischen Verbesserungen haben uns für den Topspeed mehr gebracht, als alles andere. Dieses Motorrad ist technisch am Limit.»
Von der Saison 2017 auf 2018 kastrierte WM-Promoter Dorna die Drehzahl der Aprilia RSV4 RF von 15.800/min auf 14.700/min. So lange diese nicht erhöht wird, macht eine Motorausbaustufe kaum Sinn. «Wir hatten bereits eine Nockenwelle für die niedrigere Drehzahl», erklärte Muir. «Sollten wir während der Saison mehr Drehzahl zugesprochen bekommen, ist diese Nockenwelle nicht mehr gut. Deshalb arbeiten wir nur in kleinen Bereichen.»
BMW, Honda und Yamaha konzentrieren sich vorerst auf die Entwicklung der Elektronik und bringen kein Motor-Upgrade. Kawasaki hält eine Motorausbaustufe wegen der gegenüber 2017 von 15.200/min auf 14.100/min reduzierten Drehzahl für sinnlos. MV Agusta hat den neuen Motor mit Konzessionsteilen voraussichtlich für die Rennen in Donington Park am letzten Mai-Wochenende parat.