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Neue Ducati V4: «Der Hauptunterschied ist der Motor»

Von Ivo Schützbach
Javier Fores’ Träume, 2019 im Ducati-Werksteam Superbike-WM zu fahren, haben sich zerschlagen. Der Spanier glaubt trotzdem, dass er Ducati bei der Entwicklung der V4 viel helfen kann – oder auch Honda.

Seit 2013 fährt Javier Fores für Ducati. Erst sprang er bei Alstare als Ersatzfahrer ein, dann fuhr er zwei Jahre für das 3C-Team in der IDM Superbike und wurde 2014 Meister. 2015 durfte er als Ersatzfahrer im Ducati-Werksteam in der Superbike-WM aushelfen, 2016 als Ersatz im MotoGP-Team von Avintia.

Seit 2016 ist Fores bei Barni Ducati angestellt, dieses Jahr preschte er dreimal aufs Podium und zwölfmal in 18 Rennen in die Top-6. Der Spanier ist als WM-Siebter momentan bester Privatier.

Weil Ducati mit Chaz Davies im Werksteam weitermacht und Alvaro Bautista den Platz von Marco Melandri übernimmt, haben sich die Träume von Fores zerschlagen.

Bei Ducati könnte er trotzdem bleiben: Das Barni-Team bleibt dem Hersteller aus Bologna treu und wird 2019 die neue 1000-ccm-V4 einsetzen.

Milwaukee-Teameigentümer Shaun Muir verhandelt über einen Wechsel von Aprilia zu Ducati. Ducati ist wegen des höheren Prestiges nicht nur für seine Sponsoren reizvoller. Wenn er auf Ducati antritt, haben auch alle verbliebenen Spitzenpiloten Interesse, bei ihm zu fahren.

«Barni muss für die neuen Motorräder und Ersatzteile viel Geld ausgeben, das ist momentan das größte Problem», weiß Fores. «Das Team hat einige kleinere Sponsoren. Barni muss deren Bestätigung abwarten, bevor er das Budget gesichert hat.»

Der 32-Jährige weiter: «Ich würde gerne die V4 fahren, bei der World Ducati Week fuhr ich bereits die Serienmaschine. Der Motor ist ordentlich, über das Chassis kann ich noch nicht viel sagen, weil es das Standardbike war. Falls Milwaukee zu Ducati wechselt, ist das Team sehr interessant für mich. Ich habe viel Erfahrung mit der Ducati, die V4 ist nicht groß anders, den Hauptunterschied macht der Motor aus. Das andere Chassis der V4 ändert nicht viel, meine Erfahrung würde auf alle Fälle helfen. Es macht Sinn, dass ich weiterhin Ducati fahre. Positiv bei Ducati ist: Wenn du dafür bezahlst, bekommst du das gleiche Material wie das Werksteam. Manchmal ist es sogar so, dass ich neue Teile als Erster erhalte. Die neue V4 wird ein sehr gutes Motorrad, in der ersten Saisonhälfte wird sie aber kaum die Maschine sein, die es zu schlagen gilt – dazu ist das Bike zu frisch. Potenzial ist jede Menge vorhanden, problematisch ist, dass Ducati nicht allzu viel damit testet.»

Kannst du dir vorstellen, für einen anderen Hersteller zu fahren? «Warum nicht», grinste Fores im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es hängt davon ab, welcher. Für mich ist es wichtig, dass ich in die Motorradentwicklung eingebunden werde – wie zum Beispiel bei Honda. Sie arbeiten viel am Motorrad, diesen Job mag ich. Die letzten Jahre habe ich auch viel an der Panigale mitentwickelt. Ich kann dir aber nicht sagen, wie meine Chancen bei Honda stehen. Es gibt acht oder neun gute Fahrer ohne einen Job, allen voran Sykes, Laverty, Melandri und ich. Und es gibt nur noch eine Handvoll gute Maschinen.»

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