Paolo Ciabatti: «Nicht respektlos gegenüber Melandri»
Ducatis Sport-Direktor Paolo Ciabatti
Seitdem die Superbike-WM 1988 aus der Taufe gehoben wurde, war Ducati mit Zweizylinder-Motoren am Start. 2019 kommt erstmals ein 1000-ccm-V4 zum Einsatz, dann sind alle Hersteller in der seriennahen Meisterschaft unter gleichen technischen Voraussetzungen unterwegs.
Der V4-Motor hat die Gene von Ducatis MotoGP-Triebwerk, entsprechend viel wird vom neuen Bike erwartet.
Für Schlagzeilen sorgte Ducati bereits, bevor die WM-Piloten 2019 die ersten Runden damit drehen. Statt wie erwartet mit Marco Melandri weiter zu machen, entschied sich der Hersteller aus Borgo Panigale für den Spanier Alvaro Bautista, der in neun MotoGP-Jahren nur drei dritte Plätze erobern konnte.
«Wir haben vor ein paar Monaten damit angefangen zu überlegen, welche Fahrer nächstes Jahr die neue Panigale V4 in der Superbike-WM fahren könnten», erzählte Ducatis Sport-Direktor Paolo Ciabatti im Rahmen des Silverstone-GP. «Wir hatten Chaz Davies und Marco Melandri im Kopf, schauten uns aber auch die Leistungen von Alvaro Bautista genau an. Nach einem schwierigen Saisonstart kämpfte er konstant um Top-10-Plätze, was in der MotoGP-WM dieser Tage schwierig ist. Letztlich entschieden wir, dass er der beste Teamkollege für Chaz Davies sein könnte. Wir trauen ihm gute Resultate zu, und dass er in der Superbike-WM auf einem hohen Level fahren wird.»
Ciabatti verschweigt, was mit Melandri in den letzten Wochen vorfiel und weshalb sich das Blatt gegen den Italiener wendete. «Ich will Marco gegenüber nicht respektlos klingen», meinte der Ducati-Manager. «Aber manchmal muss man eine Entscheidung treffen. Entscheidungen sind immer schwierig. In diesem Fall glauben wir, die richtige Wahl für die Superbike-WM und Alvaro für nächstes Jahr getroffen zu haben.»