Leon Camiers Wirbelbruch: «Hätte böse enden können»
Leon Camier aus dem Team Red Bull Honda
Am 12. Juli brach sich Honda-Ass Leon Camier bei Testfahrten für das Suzuka Eight Hours bei einem Ausrutscher den fünften Halswirbel. «Der liegt zwischen den Schulterblättern», erzählte der Engländer SPEEDWEEK.com in Portimao. «Ich hatte Glück, dass der Wirbel nur brach, sich der Knochen aber nicht verschob.»
Das Rückenmark wurde nicht beschädigt, es bestand keine Lähmungsgefahr.
Wie hast du die Zeit seither verbracht? «Bei so einer Verletzung kannst du nicht viel machen, nur den Knochen heilen lassen», erklärte er. «Du kannst nur für Durchblutung sorgen, das Schmerzgedächtnis des Knochens ist sehr lang. Mein Zustand ist nicht ideal.»
Für Camier war es bereits die zweite schwere Verletzung in dieser Saison. Nach seinem Abflug im ersten Superbike-Rennen in Aragón Mitte April, wurde der 32-Jährige vom direkt hinter ihm fahrenden Jordi Torres (MV Agusta) torpediert. Camier brach sich auf der linken Seite fünf hintere Rippen, außerdem erlitt er eine Lungenprellung. Neben dem zweiten Rennen in Aragonien musste er auch auf Assen und Imola verzichten.
«Ich hatte dieses Jahr nicht viele Stürze», grübelte der Britische Superbike-Champion von 2009. «Ich hatte einfach Pech, dass ich mich zweimal verletzte. Der Sturz in Suzuka passierte in der schnellen Vierte-Gang-Kurve, in der damals auch Casey Stoner abflog. Es war mein Fehler. Ich kam am Morgen in Japan an, wir fuhren direkt zur Rennstrecke und innerhalb zwei Stunden saß ich auf dem Motorrad. Und das nach dem Misano-Wochenende und dem langen Flug. Es ist offensichtlich, dass so etwas nie ideal ist. Ich fuhr raus, die Rundenzeiten waren nicht so gut wie im Test zuvor, also pushte ich mehr. Gebrauchte Reifen waren aufgezogen, ich steckte im Verkehr, die Zeit hätte aber gepasst. Dann zog ich die Vorderradbremse und schon rutschte ich weg.»
Nach zwei Testtagen zu Wochenbeginn schloss Camier den ersten offiziellen Testtag am Donnerstag als Vierter ab, 0,574 sec hinter der überragenden Bestzeit von Ducati-Werksfahrer Marco Melandri.