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Javier Fores böse: «Das hasse ich an diesem Geschäft»

Von Ivo Schützbach
Javier Fores stand 2018 viermal auf dem Podium

Javier Fores stand 2018 viermal auf dem Podium

Ducati Hauptsponsor Aruba.it transferiert für die Superbike-WM 2019 Nachwuchsfahrer Michael Ruben Rinaldi aus dem eigenen Junior-Team zu Barni Ducati. Sehr zum Leidwesen von Javier Fores.

Grundsätzlich sind sich Teamchef Marco Barnabo und Aruba-Geschäftsführer Stefano Cecconi seit letzten Freitag einig, es gilt nur noch einige geschäftliche Details zu fixieren: Michael Rinaldi fährt 2019 für Barni Ducati und ersetzt dort Javier Fores!

Gerne würde der Teamchef die Superbike-WM mit zwei Fahrern bestreiten, doch dafür reicht das Budget nicht. Dass Sponsor Aruba.it hinter Rinaldi steht, kommt sehr gelegen.

2019 setzt Ducati in der Superbike-WM zum ersten Mal eine Vierzylindermaschine mit 1000 ccm ein, nachdem jahrzehntelang mit einem Twin gefahren wurde. Für ein Kundenteam wie Barni eine sehr kostspielige Umstellung: Bikes, Motoren und Ersatzteile müssen gekauft werden, Investitionen von mehreren Hunderttausend Euro sind nötig.

Am Talent von Rinaldi gibt es keine Zweifel: Der 22-Jährige gewann 2017 die Superstock-1000-EM, in seiner ersten Superbike-Saison brauste er siebenmal in die Top-10 und brillierte als Sechster in Brünn. Insgesamt eroberte der Youngster, der seinen Vorname englisch ausspricht, 77 WM-Punkte.

Fores ist zwar elf Jahre älter, fährt aber seine beste WM-Saison. Schon viermal stand er dieses Jahr auf dem Podest, in der Gesamtwertung ist der Spanier mit 194 Punkten Siebter. Zum vor ihm platzierten Yamaha-Werksfahrer Alex Lowes fehlen 19 Punkte.

«Barni hat mir gegenüber immer gesagt, dass er keine zwei Motorräder einsetzen kann, das wäre zu teuer», erzählte Fores SPEEDWEEK.com. «Ich kann das nachvollziehen: Barni ist ein Privatteam, er braucht Geld, um sein Team nach vorne zu bringen. Wenn Rinaldi für seinen Platz bezahlt, dann ist das okay. Ich verstehe das aus der Sicht von Barni. Aber nicht aus der Sicht von Aruba. Wenn sie möchten, dass Rinaldi fährt, dann sollen sie ihm ein Motorrad in ihrem Team geben und nicht in meinem. Sie spielen mit meiner Zukunft, mit meinem Brötchengeber. Das hasse ich an diesem Geschäft, aber ich muss es akzeptieren. Ich kann nicht mehr tun, als in jedem Rennen zu beweisen, dass ich gut genug für diese Meisterschaft bin. Unglücklicherweise gibt es für mich momentan keinen Platz, ich muss abwarten.»

Jetzt verhandelt der ehemalige Deutsche Meister, wie alle anderen Spitzenpiloten, mit Red Bull Honda und dem Milwaukee-Team.

«Das Hauptproblem ist, dass es mehr gute Fahrer als Motorräder gibt», so der 33-jährige Fores. «Melandri, Laverty, Sykes, sie haben einen guten Namen in diesem Fahrerlager. Mit ihnen um einen Platz zu konkurrieren, ist schwierig für mich. Aber ich gebe nicht auf und zeige auf der Strecke immer mein Bestes. Wenn sich etwas in der Superbike-WM für mich ergibt – schön. Wenn nicht, gehe ich in eine andere Meisterschaft, das ist auch kein Problem. Ich muss nichts mehr beweisen. Ich habe gezeigt, dass ich mit einem konkurrenzfähigen Motorrad in der WM aufs Podest fahren kann. Ich bin der einzige Privatier, der dieses Jahr viermal aufs Podium fuhr. Ich will nicht für ein Team fahren, mit dem das nicht möglich ist.»

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