Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Tom Sykes’ letztes Rennen für Kawasaki: 2019 auf BMW

Von Ivo Schützbach
Neun Jahre fuhr Tom Sykes für Kawasaki

Neun Jahre fuhr Tom Sykes für Kawasaki

Für Tom Sykes geht beim finalen Wochenende der Superbike-WM 2018 in Katar eine Ära zu Ende. Neun Jahre fuhr der Engländer für das Kawasaki-Werksteam, nächste Saison stellt er sich einer großen Herausforderung.

2013 gewann Tom Sykes für Kawasaki den ersten Superbike-Titel seit Scott Russell 1993. 2012 verlor er den WM-Titel um einen halben Punkt (!) an Aprilia-Werksfahrer Max Biaggi – die engste Entscheidung in der Geschichte.

2014 unterlag er um mickrige sechs Punkte erneut einem Aprilia-Piloten, dieses Mal Sylvain Guintoli.

«Das kotzt mich immer noch an», gibt Sykes zu. «Zwei unverantwortliche Fahrer haben mir zwei Titel entrissen: Badovini ritt 2012 in Aragón ein verzweifeltes Manöver. Außerdem war Gigi Dall’Igna sehr schlau. Schon in Moskau zog Laverty für Biaggi zurück. Diese kleine Sache in Moskau, früh in der Saison, schenkte ihnen den Titel.»

2014 kam der Feind von Sykes aus dem eigenen Lager. Erst wurde der Engländer beim Rennen in Sepang von seinem damaligen Teamkollegen Loris Baz abgeschossen, beim Finale in Katar missachtete der Franzose die Teamorder von Kawasaki.

Zwar beendete Sykes die Weltmeisterschaft seit 2012 immer (!) in den Top-3, seit Jonathan Rea ab 2015 aber viermal in Folge auf der ZX-10R Weltmeister wurde, hatte Sykes im Titelkampf nichts mehr zu bestellen.

Der 33-Jährige schreibt das den technischen Regeln zu: «In den letzten Jahren sagte ich immer wieder: ‹Mit diesem Bike fühle ich mich, als hätte man mir beim Fahren den Arm auf den Rücken gebunden.› Mit dieser Maschine kann ich nicht so attackieren, wie früher beispielsweise gegen Max Biaggi. Als die Maschine noch mehr nach einer rennsportlichen Philosophie gebaut wurde, konnte ich 21 Runden lang so spät wie möglich bremsen und so früh wie möglich beschleunigen. Es ist frustrierend, ich hätte in den letzten Jahren mehr für mich herausholen können. Ich habe versucht meinen Fahrstil zu verändern, aber ich kann das nicht so extrem wie Jonathan. Er fährt das Bike perfekt, das macht ihn unantastbar.»

Am kommenden Wochenende, die Rennen werden in Katar am Freitag- und Samstagabend jeweils um 18 Uhr MESZ gestartet, geht es für Sykes darum, seine Podestserie in der WM-Gesamtwertung beizubehalten, dazu muss er auf den WM-Dritten Michael van der Mark (Pata Yamaha) 30 Punkte aufholen. Schützenhilfe von Rea, der seit Magny-Cours als Weltmeister feststeht, braucht er keine erwarten: Für den Nordiren geht es um den Rekord mit den meisten Siegen und den meisten Punkten in einer Saison.

«Kawasaki und ich hatten eine gute Zeit und einen guten Lauf miteinander», meint Sykes wehmütig. «Das ist das Ende einer Ära – ich will sie für mich und für die Jungs bei Kawasaki mit starken Ergebnissen abrunden.»

Anfang November wird Sykes auf der Motorrad-Messe in Mailand seinen ersten Auftritt für seinen neuen Arbeitgeber haben: Dann stellt BMW nicht nur die neue S1000RR vor, sondern auch den neuen Partner für die Superbike-WM, das britische Team Shaun Muir Racing, dieses Jahr als Milwaukee Aprilia unterwegs. Teamkollege von Sykes wird Superstock-1000-Champion Markus Reiterberger.

Sykes ist überzeugt, dass die Serienversion der S1000RR so gut ist, dass er damit in der Superbike-WM Erfolg haben kann. Vorausgesetzt, es gibt genügend Unterstützung vom Werk.

Tom Sykes’ WM-Erfolge:

Weltmeister 2013
Siege: 34 (34 für Kawasaki)?
Podestplätze: 107 (106 für Kawasaki)?
Pole-Positions: 47 (47 für Kawasaki)

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