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Jonathan Rea 1,5 sec schneller: Wie ist das möglich?

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea in Aragon

Jonathan Rea in Aragon

Während des ersten Superbike-Testtags im MotorLand Aragon ließ Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea sämtliche Gegner unfähig aussehen. Der Rekordweltmeister ist erschreckend dominant.

Jonathan Rea fuhr am ersten von zwei Testtagen im MotorLand Aragon in 1:49,668 min auf Rennreifen überlegene Bestzeit und blieb damit 1,489 sec vor dem Zweitbesten, Yamaha-Werksfahrer Alex Lowes.

Der Nordire unterbot die schnellste Rennrunde in Aragon (Chaz Davies, Ducati, 2016, 1:50,421 min) um über 7/10 sec, zum Pole-Rekord (Davies, Ducati, 2017, 1:49,319 min) fehlen ihm auf Rennreifen nur gut 3/10 sec!

«Die Motorkonfiguration des neuen Bikes ist anders, sie stellt andere Anforderungen an mich», meinte Rea über die neue ZX-10RR, deren Motor 600/min höher dreht als die diesjährige Version. «Ich muss damit anders bremsen, meinen ganzen Stil muss ich anpassen. Das liegt aber mehr am Chassis, es besitzt mehr Potenzial beim Bremsen als das bisherige. Das Bike will mich dazu verleiten später zu bremsen, dazu ist es aber noch nicht bereit. Am Mittwoch fuhr ich Vergleichstests zwischen den Chassis’ von 2018 und 2019. Mit dem 2019er-Chassis fühle ich mich gut, es braucht aber noch etwas Arbeit, bis ich damit das gleiche Vertrauen habe, wie mit dem diesjährigen Bike. Am Donnerstag werden wir uns mit der Geometrie befassen, wir machen alles Schritt für Schritt.»

Rea spricht diese Sätze so arglos, dass man leicht aus den Augen verliert, dass er beinahe 1,5 sec schneller fuhr als der Zweitbeste! Dabei sind mit den Werksteams von Yamaha und Ducati Kawasakis größte Widersacher der letzten zwei Jahre dabei.

«Ich war schnell, mir gelangen ein paar Runden mit 1:49 min», grinste der vierfache Weltmeister im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das war mit normalen Rennreifen, kein Qualifyer – ich bin schnell, Kumpel! Die Strecke war schnell, schneller als am Rennwochenende. Das war der erste Tag der Wintertests, da gehst du nicht auf Zeitenjagd. Trotzdem musst du schnell fahren, um das Motorrad zu verstehen. Wenn du nur spazieren fährst, stimmst du das Motorrad für langsame Rundenzeiten ab. In Wirklichkeit ist das Motorrad noch nicht bereit für meine Rundenzeiten, ich fühle mich noch nicht großartig auf dieser Maschine. Besonders am Kurveneingang.»

Zeiten Superbike-Test Aragon 14. November 2019:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:49,668 min
2. Alex Lowes (GB), Yamaha, 1:51,157
3. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:51,180
4. Leon Haslam (GB), Kawasaki, 1:51,479
5. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:51,656
6. Michael van der Mark (NL), 1:51,852

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