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Ducati-Kundenteams weit hinten: Laverty nennt Gründe

Von Ivo Schützbach
Die Ducati-Kundenteams Go Eleven und Barni haben für die Superbike-WM 2019 fast identisches Material wie das Werksteam; doch bei den Tests in Jerez und Portimao lagen Eugene Laverty und Michael Rinaldi weit zurück.

Weil Ducati mit der Produktion der Kundenbikes für Barni und Go Eleven erst im Januar fertig wurde, hatte Eugene Laverty vergangene Woche in Jerez das Roll-out mit seinem Arbeitsgerät. Dieses lief erstaunlich gut, der Nordire verlor 1,7 sec auf die Bestzeit und 1,3 sec auf Alvaro Bautista aus dem Ducati-Werksteam.

Michael Ruben Rinaldi aus dem Barni-Team, der bereits vergangenen November in Aragon auf der neuen V4R saß, war drei Zehntelsekunden schneller.

Bei den Testfahrten in Portimao vergangenen Sonntag und Montag fiel der Rückstand hingegen heftig aus: 3,1 sec fehlten Laverty zur Bestzeit (Jonathan Rea, Kawasaki), 2,1 sec auf Platz 2 und 2 sec zur besten Ducati.

«Die Rundenzeiten sind nur die halbe Wahrheit, jedes Team arbeitet an seinem Testplan», verbreitete das Go-Eleven-Team anschließend Zweckoptimismus. «Unsere Techniker arbeite Tag und Nacht daran, dass Laverty ein besseres Gefühl fürs Hinterrad bekommt. Das Gefühl für den Vorderreifen passt.»

Als einziges Team in der Superbike-WM setzt Go Eleven auf Federelemente des italienischen Herstellers Bitubo. Weil das zweite Ducati-Kundenteam mit Showa arbeitet, gibt es keine Vergleichsmöglichkeiten mit dem Werksteam, welches auf Öhlins setzt.

«Portimao war ein schwieriger Test», brachte es Laverty auf den Punkt. «Verglichen mit Jerez gibt es auf dieser Strecke mehr Wellen und der Asphalt ist rutschiger. Wir haben uns deutlich verbessert, aber bei weitem nicht genug. Der Grip am Hinterrad muss viel besser werden, es hüpfte die ganze Zeit. Darauf werden wir beim finalen Test auf Phillip Island unseren Fokus legen.»

Der Vizeweltmeister von 2013 schaute sich auch die Motorräder der Konkurrenz an: «Ich folgte Johnny Rea auf der Kawasaki. Beim Bremsen und Einlenken und bis zur Kurvenmitte waren wir ähnlich schnell, aber sobald er Gas gibt, fahre ich auf Eis. Wenn ich gegen Johnny fahre, sieht es für mich aus, als hätte er einen Qualifyer montiert. Er hat mit gebrauchten Rennreifen mehr Grip als ich mit neuen. Ich fuhr in Portimao auf Rennreifen schon 2 sec schneller als während dieses Tests, es gibt also riesiges Verbesserungspotenzial.»

In Portimao klagten alle Ducati-Fahrer über mangelnden Grip, unabhängig vom Ausrüster der Federelemente. «Die Basis des Motorrads ist hervorragend», ist Laverty überzeugt. «Aber sobald du Gas gibst, und der Hinterreifen nicht richtig einhakt, strauchelst du. Mich frustriert das. Ich habe eineinhalb Jahre an der Aprilia gearbeitet, um Hinterradgrip zu finden – und wir haben es geschafft. Jetzt haben wir die gleichen Probleme mit einem gänzlich anderen Motorrad erneut. Aber das Potenzial dieses Bikes ist deutlich höher als von allen Maschinen, welche ich die letzten Jahre fuhr. Wir haben nur dieses eine Problem, aber das ist entscheidend für die Rundenzeit.»

Zeiten Portimao-Test, 27./28. Januar 2019:

1 Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:40,855 min
2 Alex Lowes (GB), Yamaha, 1:41,814
3 Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:41,934
4 Leon Haslam (GB), Kawasaki, 1:42,144
5 Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:42,191
6 Tom Sykes (GB), BMW, 1:42,246
7 Sandro Cortese (D), Yamaha, 1:42,469
8 Marco Melandri (I), Yamaha, 1:42,507
9 Toprak Razgatlioglu (TR), Kawasaki, 1:42,537
10 Markus Reiterberger (D), BMW, 1:43,146
11 Chaz Davies (GB), Ducati, 1:43,361
12 Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:43,834
13 Eugene Laverty (IRL), Ducati, 1:43,950
14 Alessandro Delbianco (I), Honda, 1:44,885

Zeiten Jerez-Test, Donnerstag, 23./24. Januar 2019:

1 Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:39,160 min
2 Alex Lowes (GB), Yamaha, 1:39,372
3 Leon Haslam (GB), Kawasaki, 1:39,502
4 Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:39,620
5 Toprak Razgatlioglu (TR), Kawasaki, 1:39,942
6 Sandro Cortese (D), Yamaha, 1:40,075
7 Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:40,145
8 Marco Melandri (I), Yamaha, 1:40,469
9 Michael Ruben Rinaldi (I), Ducati, 1:40,540
10 Chaz Davies (GB), Ducati, 1:40,621
11 Leandro Mercado (RA), Kawasaki, 1:40,794
12 Eugene Laverty (IRL), Ducati, 1:40,879
13 Jordi Torres (E), Kawasaki, 1:41,066
14 Tom Sykes (GB), BMW, 1:41,206 (1:40,7 ohne Transponder)
15 Markus Reiterberger (D), BMW, 1:41,231
16 Alessandro Delbianco (I), Honda, 1:42,353

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