Alvaro Bautista: «Ducati ist nicht bereit für Siege»
Alvaro Bautista vor Michael van der Mark
Lange fuhren die Ducati-Piloten in Jerez weit hinterher. Am Mittwoch fehlten Chaz Davies als Bestem fast eine Sekunde zur Spitze, am Donnerstag um 12.30 Uhr lag Alvaro Bautista als Schnellster des Quartetts 1,7 sec hinter der Front.
Abends um 18 Uhr grinste Superbike-Neuling Bautista wieder, mit Qualifyer-Reifen war ihm die viertschnellste Zeit gelungen, womit er die klare Nummer 1 der Roten aus Bologna ist. Bautista fehlt, egal mit welchen Reifen, zirka eine halbe Sekunde zur Spitze, die einmal mehr Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) innehatte.
«Zufrieden bin ich deshalb, weil mein Gefühl für das Motorrad am Mittwoch echt Mist war», erzählte Bautista SPEEDWEEK.com. «Ich hatte viel größere Probleme das Bike zu fahren, als letzten November. Ich weiß nicht genau, ob das am neuen Asphalt oder an den niedrigeren Temperaturen am Mittwoch lag. Fakt ist, das Gefühl war ein Desaster. Am Donnerstag wurde es viel besser, dazu haben wir auch an meiner Sitzposition gearbeitet. Im November tat ich mir mit Richtungswechseln noch sehr schwer, weil ich nicht bequem auf dem Bike saß. Ducati hat über den Winter gearbeitet, um es mir leichter zu machen. Jetzt sitze ich besser drauf und kann deshalb stärker pushen.»
Ob sein Rückstand auf Pacesetter Rea derzeit wirklich eine halbe Sekunde beträgt, wagt Bautista nicht zu beurteilen: «Fest steht, dass er sehr viel Erfahrung mit dem Motorrad, dem Team und den Reifen hat. Für mich war es erst der vierte Tag auf diesem Motorrad und die V4R ist zudem noch recht neu. Stand heute sind wir vom besten Fahrer zu weit entfernt, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Unser Ziel ist, bestmöglich vorbereitet nach Australien zu kommen. Dann sehen wir, wo wir stehen.»
Wie sehen deine Erwartungen für dieses Jahr aus? «Ich habe keine», unterstrich der langjährige MotoGP-Pilot. «Ich fahre Rennen, um zu gewinnen – immer. Das ist mein Ziel. Ich bin aber auch Realist und weiß, dass wir noch nicht bereit sind für Siege. Aber wir arbeiten daran. Ducati verfügt über viel Erfahrung und hat gute Motorräder. Das Potenzial der V4R ist sehr hoch, aber das Bike ist noch sehr jung.»
Ducati hat mit dem Vorgängermodell vier Jahre auf der Rennstrecke gebraucht, um den ersten Superbike-WM-Lauf zu gewinnen. Yamaha mit der aktuellen R1 ebenso. «Wir brauchen hoffentlich nicht so lange», schmunzelte Bautista. «Die Basis des neuen Motorrads ist besser als jene des alten.»
Zeiten Jerez-Test, 24./25. Januar 2019:
1 Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:39,160 min
2 Alex Lowes (GB), Yamaha, 1:39,372
3 Leon Haslam (GB), Kawasaki, 1:39,502
4 Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:39,620
5 Toprak Razgatlioglu (TR), Kawasaki, 1:39,942
6 Sandro Cortese (D), Yamaha, 1:40,075
7 Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:40,145
8 Marco Melandri (I), Yamaha, 1:40,469
9 Michael Ruben Rinaldi (I), Ducati, 1:40,540
10 Chaz Davies (GB), Ducati, 1:40,621
11 Leandro Mercado (RA), Kawasaki, 1:40,794
12 Eugene Laverty (IRL), Ducati, 1:40,879
13 Jordi Torres (E), Kawasaki, 1:41,066
14 Tom Sykes (GB), BMW, 1:41,206 (1:40,7 ohne Transponder)
15 Markus Reiterberger (D), BMW, 1:41,231
16 Alessandro Delbianco (I), Honda, 1:42,353