Anthony West (Kawasaki): Debüt-Sieg in Brasilien
Es ist wie eine Zeitreise. 2007 kämpften Alex Barros und Anthony West in der MotoGP um WM-Punkte, zwölf Jahre später und ergraut balgen sich die Haudegen in der Brasilianischen Superbike-Serie.
Weil die FIM West wegen Doping im September 2018 gesperrt hat, ist die südamerikanische Serie für den 37-Jährigen eine der ganz wenigen Möglichkeiten, aktiv Rennsport zu betreiben. Von internationalem Niveau kann keine Rede sein: Die PRO-Kategorie, in der West und Barros starten, umfasst kaum mehr als eine handvoll von Piloten. Acht von zehn Rennen der Saison 2019 werden in Interlagos ausgetragen.
In Alex Barros hat West aber zumindest einen harten Gegner. Im Rennen über 14 Runden wechselten sich die beiden ehemaligen GP-Piloten mehrfach an der Spitze ab, erst in der letzten Runde fiel die Entscheidung. Mit nur 22/1000 sec Vorsprung auf den Brasilianer fuhr West den Sieg im ersten Saisonrennen ein.
«Das hat Spaß gemacht», sagte West. «Zuerst hatte ich die Ungewissheit, ob ich dieses Jahr überhaupt Rennen fahren kann, und jetzt stehe ich im ersten Rennen der brasilianischen Superbike-Meisterschaft ganz oben auf dem Podium – ich könnte gar nicht glücklicher sein. Wir haben einen ganzen Testtag durch das Wetter verloren, wir hatten Probleme mit der Elektronik und auch mit dem Set-up, außerdem habe ich mir auf der Farm in Australien den Fuß verletzt. Wir haben aber einfach weiter gearbeitet und das Motorrad stetig verbessert. Es fühlt sich großartig an, ein Rennen zu gewinnen, und ich kann die nächste Runde der Meisterschaft kaum erwarten!»