MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Michael Rinaldi: «Glaube nicht, dass ich Rossi bin»

Von Ivo Schützbach
Nach den ersten beiden Events der Superbike-WM 2019 liegt der 23-jährige Michael Rinaldi aus dem Barni-Team in der Gesamtwertung überraschend vor seinen Ducati-Kollegen Chaz Davies und Eugene Laverty.

Michael Ruben Rinaldi, er spricht seinen Vornamen englisch aus, agiert unscheinbar, punktet für das Team Barni Ducati aber regelmäßig und meist in den Top-10. Auf dem Chang Circuit in Buriram düste er vergangenes Wochenende in den beiden Hauptrennen jeweils auf Platz 8, im Sprintrennen wurde er Elfter.

Nach 6 von 39 Rennen liegt der Italiener mit 25 Punkten auf Gesamtrang 8 und damit vor seinen deutlich stärker eingeschätzten Markenkollegen Chaz Davies (11./18 Punkte) und Eugene Laverty (14./12 Punkte).

Als Superstock-1000-Champion des Jahres 2017 durfte er letztes Jahr im Aruba-Team eine dritte Factory-Ducati neben den damaligen Werksfahrern Davies und Marco Melandri steuern und wurde mit 77 Punkten 14. der Weltmeisterschaft. Für dieses Jahr kam er im Team von Marco Barnabo unter, Javier Fores musste für Rinaldi seinen Platz räumen.

«2014 war ich fast pleite, ich komme aus einer normalen Familie», erzählte Rinaldi SPEEDWEEK.com. «Glücklicherweise half mir dann jemand, um in einem guten Team unterzukommen. Von dort an verbesserte ich mich stetig und habe auch hart dafür gearbeitet – nichts im Leben ist einfach und kommt von alleine. Ich sage nicht, dass ich diesen oder jenen schlage – aber ich versuche es. Wenn du alles gibst, gelingt es dir vielleicht. Dass mir Aruba letztes Jahr das dritte Werksbike ermöglicht hat – normal ist es unmöglich für einen jungen Fahrer, in ein Werksteam zu kommen. Aber mir ist es wiederfahren. Klar, ich wurde Superstock-Champion. Deswegen hattet man aber trotzdem kaum eine Chance einen Platz zu bekommen, ohne Geld mitbringen zu müssen. Aruba, Ducati und Feel Racing haben das nur für mich gemacht. Und dann haben sie dafür gesorgt, dass ich für dieses Jahr bei Barni unterkomme. Das weiß ich sehr zu schätzen, sie machten mir ein Geschenk.»

Ducati hält viel von Rinaldi, sie sehen in ihm den nächsten starken jungen Italiener, wie sie ihn zuletzt mit Michel Fabrizio und Lorenzo Lanzi hatten.

«Ich glaube nicht, dass ich Valentino Rossi bin, den gibt es nur einmal», grinste Rinaldi. «Er gewann neun Titel und hat erstaunliche Leistungen vollbracht. Ich erwarte auch nicht, dass ich auf Anhieb Weltmeister werde. Dafür musst du hart arbeiten und es braucht Zeit – das ist nicht einfach. Aber wenn du etwas wirklich willst und jeden Tag alles unternimmst, um dorthin zu kommen, dann gelingt es vielleicht auch. Wenn nicht dieses Jahr, dann vielleicht nächstes Jahr – oder irgendwann.»

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