Markus Reiterberger: «Nur gegen Ducati keine Chance»
Markus Reiterberger
Platz 8 nach den drei freien Trainings, starker Siebter im Qualifying und noch besserer Fünfter im Warm-up am Sonntagmorgen: Markus Reiterberger hatte in Spanien den Speed, um unter den zehn Besten der Welt mitzuhalten. Sogar die Top-8 waren realistisch.
Doch im ersten Rennen wurde er bereits wenige Meter nach dem Start von Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) gerammt und stürzte. Im Sprintrennen fiel er mit Kupplungsschaden aus, welcher einen Motorschaden nach sich zog. Im dritten Rennen fuhr Michael van der Mark (Yamaha) Reiti nach dem Start beinahe runter, dann arbeitete der Hinterreifen nicht und der Superstock-Europameister rutschte wie auf Eis. Zu allem Überfluss musste er seine BMW S1000RR auch noch kurz am Streckenrand abstellen und einen Neustart der Elektronik vornehmen, weil das System nach einer Fehlermeldung nicht mehr funktionierte.
Unterm Strich steht nach Aragon ein mickriger WM-Punkt durch Platz 15 in Rennen 3 zu Buche, obwohl Reiterberger fahrerisch so nahe an der Spitze dran war, wie noch nie seit seiner WM-Rückkehr.
«Wir haben übers Wochenende gut gearbeitet und konnten das Gefühl fürs Moped deutlich verbessern», erzählte der 25-Jährige SPEEDWEEK.com. «Jetzt spüre ich das Bike und kann damit machen, was ich will. Es ist bei Weitem noch nicht perfekt, aber ich komme gut zurecht. Wir hatten in Aragon stete Fortschritte bis inklusive des Warm-ups, dann fielen wir in ein tiefes Loch. Aber wir haben ein höheres Level erreicht und werden in Assen auf diesem anfangen. Dann komme ich hoffentlich von meinen jetzt 80 Prozent auf 85 oder 90 Prozent. Bis ich im Laufe der Saison bei 100 ankomme. Assen mag ich ganz gerne, dem Papier nach ist die Strecke theoretisch ganz gut für unser Bike. Wir müssen die Rennen am Sonntag in Spanien ausblenden und an den Level anknüpfen, den wir davor hatten.»
In Australien und Thailand waren die Topspeed-Nachteile der BMW offensichtlich, in Aragon war die S1000RR nur noch für die Ducati leichte Beute. «Daran arbeitet BMW, wir haben gute Sachen bei der Aerodynamik gefunden», hielt Reiterberger fest. «Auch wenn das nur Kleinigkeiten sind. Wir bekamen für Spanien auch Updates bei der Elektronik, bei der Wheelie-Kontrolle, kommen jetzt ganz anders aus den Kurven und können den Speed mitnehmen. Für uns ist es zwar nach wie vor schwierig jemanden aus dem Windschatten zu überholen, aber zumindest können wir uns jetzt im Windschatten halten. Außer bei Ducati, da haben wir keine Chance.»