Chris Vermeulen: «Sandro Cortese imponiert mir sehr»
Chris Vermeulen (36) war 2003 Supersport-Weltmeister auf Ten-Kate-Honda und wurde im selben Team 2004 und 2005 in der Superbike-WM Vierter und Zweiter, ehe ihn Suzuki für die MotoGP-WM 2006 verpflichtete. Wegen einer langwierigen Knieverletzung trat er Ende 2011 mit 28 Jahren vom Rennsport zurück. In Le Mans wurde er 2012 kurz rückfällig, als er Colin Edwards im Forward-MotoGP-Team auf der Suter-BMW ersetzte.
2012 wurde Sandro Cortese Moto3-Weltmeister, vergangenes Jahr gewann er die Supersport-WM und fährt dieses Jahr für GRT Yamaha in der Superbike-Klasse. Vor seiner Verletzung in Assen brauste der Schwabe in jedem der bis dahin neun Rennen in die Top-10, fünfmal wurde er Siebter.
«Cortese ist ein sehr talentierter Motorradfahrer, ein zweifacher Weltmeister in sehr unterschiedlichen Kategorien», meinte Vermeulen gegenüber SPEEDWEEK.com. «Er imponiert sehr, von ihm werden wir dieses Jahr einiges sehen. Ein guter Fahrer kann ein gutes Motorrad fahren. Aber ein großartiger Fahrer, kann in jeder Klasse gewinnen. Cortese ist ein großartiger Fahrer. Troy Corser war auch so. Was er damals auf der Foggy Petronas zeigte, war zeitweise außergewöhnlich. Wenn er es zusammenbrachte – wir kennen Troys Lebensstil. Er hatte sehr viel Talent – ebenso wie Jonathan Rea. Ja, er sitzt auf der Kawasaki und gewann bis letztes Jahr alles, aber er ist sehr abgebrüht, wie er ein Motorrad auf der Rennstrecke fährt. Er ist eindrucksvoll, fährt intelligente Linien und schont den Reifen zur richtigen Zeit.»
Wem stellst du abgesehen von Seriensieger Alvaro Bautista auf seiner Ducati sonst noch ein gutes Zeugnis aus? «Auf dem Papier ist die Superbike-WM diese Saison die stärkste seit Jahren», grübelte Vermeulen. «Ich war immer schon von Leon Camier beeindruckt und dachte mir, wenn er eine Chance in einem Topteam erhalten würde, könnte er etwas zeigen. Das wissen wir aber erst, wenn es soweit ist. Alex Lowes wird langsam erwachsen. Schnell war er immer, daran gibt es keine Zweifel. Es fehlte ihm nur immer an Konstanz.»