Leon Camier: Lohnt sich Warten auf die neue Honda?
Honda-Werksfahrer Leon Camier
Nach 13 von 37 Rennen der Superbike-WM 2019 hat das Honda-Ass Leon Camier erst 26 Punkte auf dem Konto und liegt auf dem trostlosen 15. Gesamtrang. Die Honda Racing Corporation (HRC) nützt Jahr 1 der werksseitigen Rückkehr zum Datensammeln und bringt für 2020 ein neues Motorrad. An der aktuellen Fireblade wird es nur noch marginale Verbesserungen geben, es ist kaum Entwicklungsbudget eingeplant.
Der von Honda eingeschlagene Weg in diesem Jahr ist nicht eben motivierend. «Ob ich 15. oder Zehnter bin – wo ich wirklich sein will, ist vorne», hielt Camier im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Die aktuelle Situation ist nicht ideal. Wenn sie mir aber Möglichkeiten für die Zukunft eröffnet, und ich eines Tages schnell sein kann, dann lohnt es sich vielleicht, die Lage zu akzeptieren. Ich warte seit Jahren darauf, auf einem konkurrenzfähigen Motorrad zu sitzen.»
Intern ist bei HRC zu hören, dass sie Camier für 2020 behalten und den schnellst möglichen Fahrer an seine Seite verpflichten wollen. Weil Spitzenpiloten wie Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) und Vize Chaz Davies (Ducati) Zwei-Jahres-Verträge haben und für 2020 nicht verfügbar sind, und Multi-Rennsieger wie WM-Leader Alvaro Bautista (Ducati) und Tom Sykes (BMW) kein Interesse haben, hört sich HRC auch im MotoGP-Fahrerlager um.
«Wenn du die Nummer 2 im Team bist, ist das nicht schön», weiß Camier aus seiner Aprilia-Zeit, wo er neben Max Biaggi nichts zu melden hatte. «Alles hängt davon ab, welche Richtung das Team einschlägt. So lange du als Nummer 2 nicht nichts bekommst… Das ist nicht lustig. Wichtig ist, dass man sich auf dem Motorrad wohlfühlt. Wenn du als zweiter Fahrer aber keine Unterstützung bekommst…»
Siehst du viele Fahrer für nächstes Jahr, die schneller als du und verfügbar sind? «Ich weiß es nicht, ich denke nicht», grübelte Camier. «Eine schwierige Frage.»