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BMW-Chef Dr. Schramm über einen V4-Motor und M-Sport

Von Ivo Schützbach
«Die Welt kann sich über M-Modelle mit Straßenzulassung freuen, die demnächst kommen», verriet BMW-Chef Markus Schramm im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com.

Seit 1972 gibt es die BMW M GmbH – M steht für Motorsport. Unter diesem Banner firmieren seither die leistungsstarken M-Automobile, inzwischen gibt es M-Pakete beim bayerischen Hersteller auch für Motorräder.

Als BMW 2009 mit einem Werksteam und der ersten S1000RR in die Superbike-WM einstieg, kam keines der Marketing-Genies in München auf die Idee, das Sportengagement unter M-Sport laufen zu lassen. Vier Jahre zuvor war im Motorradsektor das Kürzel HP etabliert worden, welches für High Performance steht. Unter HP baute BMW ab 2005 sportlich orientierte Motorräder, alles begann mit der Boxer-Enduro HP2, dann folgte eine HP2 Megamoto, die HP2 Sport und später das Superbike HP4.

Für 2019 kehrte BMW nach fünfjähriger werksseitiger Abstinenz mit der neuen Doppel-R in die Superbike-WM zurück. Nicht nur optisch passte man sich an M-Sport an, wie Dr. Markus Schramm, seit einem Jahr Geschäftsführer von BMW Motorrad, SPEEDWEEK-Redakteur Ivo Schützbach im Vier-Augen-Gespräch verriet.

Herr Schramm, seit diesem Jahr sind die WM-Superbikes von Tom Sykes und Markus Reiterberger sowie der gesamte Teamauftritt im M-Design: Weshalb wird diese bekannte Marke erst jetzt genützt?

Ich bin großer M-Fan. Als ich im Mai 2018 ankam war für mich klar, dass wir M als Branding einführen, das ist eine logische Sache. Der Motorsport bei BMW ist unter der Marke zusammengefasst, trotzdem sind wir eigenständig. Wir können die Synergien nützen, bei Events zusammenarbeiten, bis hin zu Logistik- und Vermarktungsthemen. Da können wir die ganze Stärke nützen. Weshalb das vor meiner Zeit nicht gemacht wurde, kann ich nicht beantworten.

2008 hatte BMW Motorrad kein sportliches Image, mit dem Einstieg in die Superbike-WM hat sich das in den fünf Jahren darauf stark verändert. Die vergangenen fünf Jahre wollte und pflegte das BMW-Marketing aber eher das Vintage-Image. Tritt das Thema Sport jetzt wieder mehr in den Vordergrund?

Wir müssen ein ausgeglichenes Klavier spielen. Mit «Make life a ride» unterscheiden wir bewusst drei Kundentypen: Die urbane Connected-Denkweise, wo wir auch mit der E-Mobilität noch mal deutlich Gas geben werden. Dann haben wir unser Soul-Segment, in dem Heritage, R nineT und in Zukunft unser Einstieg in das Cruiser-Segment beheimatet sind. Das sind ganz andere Menschen, die sich selber zum Ausdruck bringen. Und dann unser Pace-Programm, mit Sport und auch Enduro.

Nachdem wir jetzt einen Status erreicht haben, wo wir von der Marke her in allen Produktkategorien gleich aufgestellt sind, passt alles zur Marke BMW. Es braucht keinen Push in die eine oder andere Richtung, es ist wichtig, ausbalanciert über die gesamte Breite weiterzuentwickeln. Das ist unsere Stärke, das hat kein Mitbewerber.

Werden die über 80.000 Euro teuren HP4 Race auf Rennstrecken eingesetzt oder sind sie zu schade dafür?

Dazu haben wir natürlich keine Daten, aber wir wissen, dass sie auf Rennstrecken gefahren werden. Wenn sich die ein begeisterter Kunde als Ausstellungsstück ins Wohnzimmer stellt, dann habe ich auch nichts dagegen.

Soll es so etwas wie das HP-Modell von der neuen Doppel-R geben?

Wir haben jetzt ja M eingeführt, HP-Modelle wird es keine mehr geben, sondern ein M-Modell. Es gibt bereits das M-Paket. Und ich führe ja auch nicht die M-Marke ein, um dann beim M-Paket aufzuhören. Die Welt kann sich über M-Modelle mit Straßenzulassung freuen, die demnächst kommen.

BMW setzt seit 2009 im Superbike auf einen Reihenvierzylinder-Motor. Könnte ein V4 zum Thema werden, wie ihn Ducati und Aprilia einsetzen?

Wir sind mit unserem Motorenkonzept sehr zufrieden und denken auch nicht darüber nach, das zu ändern.

Viele Fans der Superbike-WM fahren selbst Motorrad. Nützt ihr die Meisterschaft, um Kunden, Händler und Partner zu Events einzuladen?

In der Breite haben wir das bislang nicht aufgebaut, aber denkbar ist das.

Unser Team hat Kontingente, die Frage ist halt immer, wie die Breitenwirkung ist. Das ist ja immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein, den man damit bedient.

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