MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Wie Jonathan Rea (Kawasaki) die Konkurrenz bluffte

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea vor Loris Baz

Jonathan Rea vor Loris Baz

Obwohl Superbike-Weltmeister Jonathan Rea im zweiten freien Training auf neue Reifen und die Zeitenjagd verzichtete, beendete er den Freitag in Laguna Seca als Zweiter. Er ist stärker als der Schnellste Chaz Davies.

Lediglich 0,032 sec fehlten WM-Leader Jonathan Rea am Freitag zur Bestzeit von Chaz Davies (Ducati), dabei fuhr der Nordire das gesamte zweite freie Training am Freitagnachmittag mit gebrauchten Reifen.

«Ich kam am Freitagmorgen sehr schnell auf eine gute Zeit», schilderte Rea. «Am Nachmittag versuchte ich drei verschiedene Reifentypen für das Rennen und fuhr sehr konstante Zeiten. Mit dem Vorderreifen fuhr ich fast eine Renndistanz, letztes Jahr hatte ich diesbezüglich große Probleme. Das konnten wir deutlich verbessern. Als ich mich dann plötzlich auf Platz 2 der Zeitenliste sah, pushte ich natürlich. Mir war aber klar, dass ich ohne neue Reifen nicht würde zulegen können. Trotzdem fuhr ich in meiner letzten Runde noch so schnell wie in meiner besten Runde am Morgen.»

«Das Potenzial aller Fahrer zu verstehen, ist in SBK sehr schwierig», hielt der Kawasaki-Star fest. «Der SCX-Reifen verbessert die Rundenzeiten deutlich und du weißt nicht, wann oder ob ihn ein Fahrer verwendet hat. Manchmal denkst du, dass du weit weg bist, in Wirklichkeit bist du aber nahe dran. In Misano und Donington konnten wir diesen Reifen im Sprintrennen einsetzen. Ich bin zuversichtlich, dass das auch in Laguna der Fall sein wird.»

Während ein Großteil der Konkurrenz den SCX nützte, um auf eine gute Zeit zu kommen, fuhr Rea seine schnellste Runde mit einem konventionellen Rennreifen.

Der 32-Jährige kam mit 24 Punkten Vorsprung auf Ducati-Pilot Alvaro Bautista nach Kalifornien. Bei noch fünf ausstehenden Events kann er sich im Hinblick auf die Gesamtwertung keine Taktikspielchen erlauben. «Ich nehme es Rennen für Rennen», unterstrich der vierfache Weltmeister. «Auf manchen Strecken weißt du schon nach dem Training, dass du nur um Platz 2 kämpfen wirst. Aber in Laguna, Portimao und Magny-Cours sind Siege möglich, dann sehen wir weiter. Das Wichtigste im Sport ist, dass du den Schwung mitnimmst, wenn du einen Lauf hast. Letztlich beginnst du aber jedes Rennwochenende bei null.»

Reihenfolge nach FP2: 1. Chaz Davies, Ducati. 2. Jonathan Rea, Kawasaki. 3. Alvaro Bautista, Ducati. 4. Tom Sykes, BMW. 5. Leon Haslam, Kawasaki. 6. Loris Baz, Yamaha. 7. Toprak Razgatlioglu, Kawasaki. 8. Alex Lowes, Yamaha. 9. Michael van der Mark, Yamaha. 10. Jordi Torres, Kawasaki. 11. Sandro Cortese, Yamaha. 12. Marco Melandri, Yamaha. 13. Leandro Mercado, Kawasaki. 14. Eugene Laverty, Ducati. 15. JD Beach, Yamaha. 16. Markus Reiterberger, BMW. 17. Michael Rinaldi, Ducati. 18. Ryuichi Kiyonari, Honda. 19. Alessandro Delbianco, Honda.

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