MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Honda-Werksfahrer Kiyonari wurde vom Vater gezwungen

Von Kay Hettich
Ryuichi Kiyonari fand erst spät Gefallen am Motorradsport

Ryuichi Kiyonari fand erst spät Gefallen am Motorradsport

Als dreifacher Champion der britischen Superbike-Serie und vierfache Suzuka-Sieger hat sich Ruichi Kiyonari einen Namen gemacht. Dass es der Honda-Werksfahrer so weit gebracht hat, hat er seinem Vater zu verdanken.

Britische Superbike Serie (BSB), Superbike-WM und MotoGPRyuichi Kiyonari fuhr im Verlauf seiner Karriere in den weltweit höchsten Motorrad-Rennserien. Seine größten Erfolge feierte der Japaner in der BSB, die er 2006, 2007 und 2010 jeweils mit Honda gewann.

Honda hievte den 36-Jährigen auch 2003 in die MotoGP, als er im Team Telefonica Movistar Honda den tödlich verunglückten Daijiro Katoh ersetzte. «Ihn zu ersetzen war schwierig und auch etwas peinlich», sagte Kiyonari zurückblickend. «Bevor ich in die MotoGP kam dachte ich, dass ich schnell bin und mich weiter steigern kann. Aber es war schwer – ich wusste nicht, wie man ein Motorrad abstimmt und was man alles wissen muss. Ich sprach kein englisch und fuhr damals vorher noch nie außerhalb von Japan. Als ich danach in die BSB 2004 abgeschoben wurde, hielt ich das für unfair.»

Kiyonari wuchs in der Nähe von Tokio unweit der Honda Racing Corporation auf. Mit fünf Jahren wurde der kleine Ryuichi von seinem Vater auf MX-Motorrad gesetzt. «Ich mochte Motorräder nicht. Sie waren laut und machten mir Angst. Ich hasste die Zweitakter, aber mein Vater meinte ich muss so ein Ding fahren. Also tat ich es, Spaß hat es mir aber nicht gemacht», erzählte Kiyonari von seiner Kindheit. «Meinem Vater war es egal, ob es Weihnachten oder Neujahr ist – ich musste fahren. Ich sagte ihm oft, dass ich nicht wollte und lieber schlafen wollte. Damals wollte ich aufhören.»

«Erst kurz vor meinem 18. Geburtstag fing es an, mir Spaß zu machen. Ich fuhr in der japanischen 250er Meisterschaft und kam in die Suzuka Junior Racing School – und mit einem Mal, machte es mir Spaß. Mein Team war berühmt, Tamada, Ukawa oder Katoh waren auch für sie gefahren. Ich konnte es dann irgendwann nicht mehr leiden, wenn ich verliere oder langsam bin. Deshalb habe ich mich angestrengt.»

Am Zenit seiner Karriere wurde Kiyonari ins offizielle Honda-Werksteam in der Superbike-WM befördert. «Bevor ich meine Lederkombi an den Nagel hänge, wollte ich eigentlich nur noch einmal mit einer Wildcard an der Superbike-WM teilnehmen – jetzt fahre ich eine volle Saison», wundert sich Kiyonari selbst. «Honda bringt immer wieder neue Teile, um die Weiterentwicklung zu unterstützen, einfach ist es aber nicht. Nach dem 8h Suzuka möchte ich zurück nach Europa. Ich hasse das Fliegen und denke während des Flugs immer nur: nicht abstürzen, nicht abstürzen!»

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