Scott Redding hat die Strategie von Rea durchschaut
Neben seinem Speed ist Konstanz die herausragende Eigenschaft von Weltmeister Jonathan Rea. 2019 stand er in 37 Rennen 34 Mal (!) auf dem Podium, die Hälfte davon als Sieger. Seit er 2015 ins Kawasaki-Werksteam kam, ging er nur sechsmal leer aus – und das meistens durch Fremdverschulden.
Johnny Reas Fehlerquote lag die vergangenen fünf Jahre nahe null.
Das wissen auch seine Gegner, die sich nach dem fünften Titelgewinn in Folge den Kopf zerbrechen, wie der Nordire zu stoppen ist.
«Johnny fährt auf die Strecke und ist der Schnellste», grübelte Redding. «Er kennt sein Motorrad so gut. Er fährt seit Jahren mit dem gleichen Motorrad im gleichen Team, mit demselben Helm und derselben Lederkombi. Für ihn geht es nur um Wiederholung. Er macht, was er am Besten kann – und das sehr gut. Wir müssen eine Strategie entwickeln, wie wir ihn schlagen können.»
«Deshalb habe ich mich während der Wintertests so sehr auf mich konzentriert», unterstrich der 27-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com. «Natürlich habe ich auch ein Auge auf die anderen. Aber mein Hauptziel ist, diese Strategie zu finden. Wir haben einige Ideen. Körperlich und geistig bin ich stark genug, um Johnny zu schlagen. Jetzt geht es um einige Kleinigkeiten am Motorrad. Wenn wir die alle hinbekommen, dann sind wir in einer guten Lage, um mit ihm kämpfen zu können. So wie es jetzt aussieht, wird er versuchen, die gleiche Nummer wie in der Vergangenheit abzuziehen. Er will zu Rennbeginn eine Lücke auffahren und diese anschließend verwalten. Bei ihm geht diese Taktik auf, weil sie so viel Grip mit neuen Reifen haben. Das nützen sie zu ihrem Vorteil. Ich kenne ihre Vorteile – in diesen Punkten müssen wir aufschließen. Wenn uns das zu Rennbeginn gelingt, dann können wir auch den Rest des Rennens mit ihnen kämpfen.»
Redding hat mit der Ducati Panigale V4R jetzt zehn Testtage in Europa hinter sich, vor dem Saisonstart in Australien Ende Februar folgen weitere zwei auf Phillip Island. Mit Phillip Island, Katar, Jerez und Assen stehen zu Beginn vier Rennstrecken im Kalender, die Redding aus seiner Grand-Prix-Zeit bestens kennt.
«Mir gefällt der Kalender, ich freue mich auch auf die für mich neuen Strecken», unterstrich der Engländer. «Dass ich vor dem ersten Rennen den Test auf gleicher Strecke habe, ist gut. Phillip Island, Katar und Assen gehören zu meinen Lieblingsstrecken. Es ist schön, dass ich mir zu Beginn wegen der Strecken keinen Kopf machen muss, sie liegen mir alle sehr gut. Dort will ich in einen guten Fluss für die Saison kommen.»