BMW 78 Monate sieglos: Die Einschätzung von Tom Sykes
Während die Werksfahrer von Kawasaki, Ducati und Yamaha bei den Wintertests in Europa auf Zeitenjagd gingen und um die vorderen Positionen kämpften, agierten die BMW-Piloten Tom Sykes und Eugene Laverty unscheinbar.
Trotzdem äußerte sich Sykes zufrieden über die Fortschritte mit der S1000RR, «sie wurde gegenüber 2019 stark verbessert», attestierte der Engländer.
BMW hat mit seinem Werksteam in der Superbike-WM zwischen 2009 und 2013 insgesamt 12 Siege, 41 Podestplätze, 12 schnellste Rennrunden und eine Pole-Position erobert. Marco Melandri sorgte 2012 als Dritter für die beste WM-Platzierung.
Den letzten Sieg holte Chaz Davies am 1. September 2013 auf dem Nürburgring. Sykes donnerte letztes Jahr immerhin viermal aufs Podest und eroberte in Donington Park die Pole-Position.
«Unsere Zeiten wurden alle auf normalen Rennreifen gefahren», sagte BMW-Teamchef Shaun Muir zu den verhaltenen Ergebnissen bei den Wintertests. «Insgesamt sind beide Fahrer sehr zufrieden mit der Arbeit, die wir geleistet haben. Wir haben eine Menge wertvoller Daten gesammelt und eine gute Basis für Australien.»
BMW erzielte im Bereich der Elektronik und des Motors Verbesserungen, außerdem beim Chassis und der Schwinge sowie der Umlenkung.
Sykes ist deshalb optimistisch, dass BMW dieses Jahr der entscheidende Schritt gelingt, um mit Kawasaki und Ducati an der Spitze gleichzuziehen.
«Das Chassis gibt mir jetzt mehr Vertrauen und ich kann das Motorrad präziser fahren», erzählte Sykes SPEEDWEEK.com. «Wir haben in vielen Bereichen zugelegt – viele kleine Verbesserungen ergeben am Ende eine große. Deshalb haben wir uns auch auf uns selbst konzentriert und hatten immer das große Ganze im Blick. Es geht darum, dass wir beim Rennen auf Phillip Island besser dastehen.»
«Ich will mit BMW dieses Jahr einige Rennen gewinnen», unterstreicht der Weltmeister von 2013. «Podestplätze und eine Pole-Position erreichten wir bereits letztes Jahr, es ist ganz natürlich, dass du danach den nächsten Schritt machen willst – was bedeutet, zu gewinnen.»
Laverty lag bei den Wintertests meist weit hinter dir, erst in Portimao konnte er am letzten Tag auf Augenhöhe mit dir fahren. «Wir haben verschiedene Sachen an den Motorrädern probiert», erläuterte Sykes. «Für Eugene geht es nach wie vor darum, das Motorrad zu verstehen.»
Wie schätzt du die neue Honda Fireblade ein? «Die Vorzeichen sind positiv», überlegte der Engländer. «Bevor wir aber kein Rennen gefahren sind, werden wir es nicht genau wissen. Die Testergebnisse bedeuten nicht sehr viel. Für die wenige Zeit die sie hatten, sieht es so aus, als hätten sie sehr gute Arbeit erledigt. Der erste Eindruck ist gut – aber das erwartest du von diesem Hersteller ohnehin.»