Gigi Dall’Igna (Ducati): «Viele Ideen wurden kopiert»
Obwohl die Superbike-WM seit fünf Jahren von Kawasaki und Jonathan Rea dominiert wird, ist Ducati nach wie vor der erfolgreichste Hersteller in der 1988 etablierten Rennserie.
2019 lieferte Ducati mit der damals neuen Panigale V4R eine glänzende Leistung ab, Alvaro Bautista gewann die ersten elf Rennen und 16 insgesamt. Doch eine beispiellose Sturzserie brachte den Spanier und den Hersteller aus Bologna um die Titelchancen.
Mit den diesjährigen Werksfahrern Chaz Davies und Scott Redding soll die neunjährige Durststrecke beendet werden – seit Carlos Checa 2011 gewann Ducati keinen WM-Titel.
«Die letzten Monate haben wir die Entwicklung der Panigale V4R vorangetrieben», erzählte Gigi Dall’Igna, General Manager Ducati Corse, bei der Teampräsentation in Imola. «Ungeachtet der hervorragenden Konkurrenzfähigkeit unseres Motorrads im letzten Jahr sind wir überzeugt, dass 2020 dank neuer Modelle unserer Hauptgegner noch umstrittener wird. Wir haben nur ein Ziel: Den Titel in der Superbike-WM nach Hause zu holen.»
«Wichtig für uns ist, dass wir unser Motorrad inzwischen kennen, letztes Jahr war alles neu für uns», unterstrich der Topmanager mit dem charakteristischen Ziegenbart. «Das ist in der Superbike-WM sehr wichtig, weil du vom ersten freien Training bis zum Rennen nur sehr wenig Zeit hast, um an der Abstimmung zu arbeiten. Da muss jede Änderung sitzen.»
In welchen Bereichen sehen wir Unterschiede am Motorrad gegenüber 2019? Dall’Igna: «Wir haben die Aerodynamik verbessert, eine der Stärken von Ducati. Viele Ideen von uns wurden kopiert, das macht uns aber nur umso stolzer auf unser Innovationsteam. Inzwischen haben wir auch das vorgeschriebene Mindestgewicht erreicht, letztes Jahr war unser Motorrad zu schwer. Am Motor änderten wir einige Details, die Drehmoment- und Leistungskurve ist jetzt etwas anders. Die Schwinge und das gesamte Heck sind neu. Unterm Strich gibt es viele Änderungen, die von den Fahrern während der ersten Tests für gut befunden wurden.»