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Wieso sich IT-Riese Aruba ein Superbike-Team leistet

Von Ivo Schützbach
IT-Anbieter Aruba ist der Überzeugung, dass eine Beteiligung an einem Superbike-WM-Team mehr bringt, als nur Geld für Werbung zu bezahlen. Die Vorteile verriet Geschäftsführer Stefano Cecconi.

Am 12. Februar präsentiert Ducati in Italien sein Superbike-WM-Werksteam 2020 mit dem Fahrerduo Chaz Davies und Scott Redding. Zuletzt gewann Ducati 2011 (mit Carlos Checa) den WM-Titel, das soll im zweiten Jahr mit der Panigale V4R nach neun Jahren endlich wieder gelingen.

Seit 2015 ist IT-Anbieter Aruba Hauptsponsor und Eigentümer des Teams. Seit 2019 wirbt die Firma von Stefano Cecconi auch auf den Werks-Ducati und Lederkombi von Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci in der MotoGP-WM.

«Nur Hauptsponsor zu sein, wäre viel zu einfach», erklärte Cecconi schmunzelnd, weshalb er das Superbike-Team kaufte. «Da musst du nur Rechnungen bezahlen und dich sonst um nichts kümmern. Als Firma überlegten wir uns, wie wir von Siegen besser profitieren können. Du kannst dich nicht hinstellen und sagen, dass du ein Sieger bist, nur weil du aufs richtige Pferd gesetzt hast. Selber eingebunden zu sein stellt ein Risiko dar. Wenn es nicht so gut läuft, bist du Teil des Problems. Dann stellst du nicht unter Beweis, dass du es kannst. Wenn du aber erfolgreich bist, dann bist du ein echter Teil des Erfolgs. Und nicht nur der, der Glück hatte.»

«Der zweite Grund ist, dass wir eine Technologiefirma sind, wir haben viel Hingabe für Technik», so Cecconi weiter. «Für uns ist es nicht genug, unser Engagement lediglich als Marketing-Instrument zu sehen. Deshalb wählten wir eine Meisterschaft und eine Lösung, die es uns erlaubt, fest eingebunden zu sein. In der MotoGP-WM war das damals nicht möglich. Uns boten sich damals interessante Sponsoringmöglichkeiten, es gab aber keine Chance, selbst ein Team an den Start zu bringen oder in ein bestehendes Team einzusteigen. Wie es Pramac gemacht hat, die wie wir aus der Toskana kommen. Wir wollen ehrlich sagen können, dass WIR gewinnen.»

Ducati stellt die Motorräder und Teile des technischen Personals, Feel Racing kümmert sich um die Logistik und stellt ebenfalls Mechaniker. Was ist anders gegenüber früher, als es noch nicht dein Team war?

«Jeder konzentriert sich auf seine Stärken», hielt der Teamprinzipal gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Ducati kümmert sich um die Technik, sie haben diesbezüglich immer das letzte Wort. Und du brauchst jemanden, der sich um die Logistik kümmert. Es gibt aber weitere Aspekte in einem Team, um die man sich kümmern muss. Man muss das Image pflegen, Sponsoren suchen und Fahrer verpflichten. Es ist nicht so, dass uns Ducati die Fahrer vorschreibt, wir wählen sie gemeinsam aus. Das ist eine wichtige Entscheidung. In diese Punkte eingebunden zu sein ist etwas anderes, als nur Sponsor zu sein.»

Wie handhabt ihr die Sponsorensuche? Cecconi: «Technisch gesprochen haben wir die Werbeflächen auf dem ganzen Motorrad gekauft. Wir können mit einem großen Aruba-Logo darauf fahren oder den Platz mit anderen Firmen teilen, die Partner von uns sind. Wir haben einige Sponsoren aus unserer Welt, der IT-Branche, anstatt aus dem Rennzirkus. Einzige Einschränkung ist, dass wir keine Partner haben dürfen, die gegen die Audi-Gruppe gehen, also etwa einen Autohersteller, der nicht dazu gehört.»

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