Superbike-Privatiers: Zu was taugen sie dieses Jahr?
Xavi Fores startet für das starke Team Puccetti Kawasaki
Toprak Razgatlioglu wurde 2019 mit dem Puccetti-Team und Kawasaki bester Privatfahrer. Der Türke gewann zwei Rennen in Magny-Cours, landete elf weitere Mal auf dem Podest und wurde WM-Fünfter. 2020 fährt Razgatlioglu für das Yamaha-Werksteam. Den begehrten Platz auf der Kawasaki ZX-10RR von Manuel Puccetti sicherte sich der Spanier Xavi Fores, der nach einem Jahr in der Britischen Superbike-Meisterschaft den Weg zurück in die WM gefunden hat und jetzt um Siege und Podestplätze kämpfen will.
Neben Fores gilt Ten-Kate-Fahrer Loris Baz als Favorit unter den Privatfahrern. Mit seiner Yamaha überzeugte der Franzose bei den Wintertests, beim Saisonstart zählt für Baz nur ein Platz auf dem Podium. Ebenfalls auf Yamaha unterwegs ist das Giansanti-Racing-Team aus Italien. Im Vorjahr belegte die Mannschaft mit Marco Melandri und Sandro Cortese den zweiten Platz in der Wertung für Privatteams, 2020 sind mit Garrett Gerloff und Federico Caricasulo zwei Rookies im Team, deren Potenzial ungewiss ist.
Das Barni-Team tritt 2020 wie gewohnt mit Ducati an. Als Pilot wurde der Engländer Leon Camier verpflichtet, der zum Leid von Teamchef Marco Bernabo immer noch mit seinen Verletzungen zu kämpfen hat. Sandro Cortese meisterte die Saisonvorbereitung als Ersatzfahrer tadellos, sodass zumindest das Bike gut vorbereitet zum Saisonauftakt nach Phillip Island kommt. Wie fit Camier für die spektakuläre Piste sein wird, bleibt abzuwarten.
Drei weitere Privatteams greifen 2020 mit einer Ducati Panigale V4R ins Geschehen ein. Für Go Eleven sitzt Michael Ruben Rinaldi auf dem italienischen Bike. Für WM-Neuling Brixx Performance greift Sylvain Barrier an und auch Leandro Mercado (Motocorsa Racing) will zeigen, was in ihm steckt.
Seine erste volle Saison in der Superbike-WM bestreitet der Chilene Maximilian Scheib. Der 24-Jährige startet für das Team Orelac auf einer Kawasaki.
Das Team MIE Racing Althea Honda hat einen guten Draht zum Werk, wird aber gleich wie Puccetti bei Kawasaki als Privatier gewertet. Auf der neuen Fireblade wird der Japaner Takumi Takahashi platznehmen und somit das Bindeglied zu den Ingenieuren in Japan bilden. Den zweiten Platz im Team, der noch nicht offiziell bestätigt ist, bekommt Lorenzo Savadori.
Offen ist die Situation im Team Pedercini Kawasaki, welches vor Weihnachten die Trennung von Hauptsponsor Global Service Solutions zu verkraften hatte. Sandro Cortese steckt in Verhandlungen mit dem italienischen Team, um in letzter Sekunde doch noch einen Platz in der Superbike-WM zu erhalten.
GSS plant, ab dem ersten Europa-Event Ende März in Jerez mit einem eigenen Kawasaki-Team dabei sein.
Eines haben alle Privatteams gemeinsam: Sie wollen hinter den großen Werksteams nicht die zweite Geige spielen. Mehrere Reglementänderungen während der letzten Jahre ermöglichen es Privatteams, dass sie heute das annährend gleiche Material wie die Werksteams erhalten können.