Scott Redding: «Änderungen in MotoGP sind Peanuts»
Scott Redding
51 Punkte Rückstand auf Kawasaki-Star Jonathan Rea sind in den letzten sechs Rennen für Scott Redding nur dann aufzuholen, wenn beim Nordiren vieles schiefläuft. Erobert Rea in Magny-Cours elf Punkte mehr als Redding, steht er bereits in Frankreich zum sechsten Mal in Folge als Weltmeister fest.
«Ein Teil von mir sagt, dass ich akzeptieren muss, wie es ist», meinte Redding gegenüber SPEEDWEEK.com. «Trotzdem gebe ich mein Bestes, um Minimum Zweiter zu werden. Man weiß nie, was passiert. Aber das ist schwer zu akzeptieren. Wenn du dein Auge auf ein Ziel gerichtet hast, dafür schuftest, daran glaubst und die Chance hast es zu erreichen, und es dann nicht aufgeht, dann wird es hart. Johnny schlägt mich, weil ich strauchle. Deshalb komme ich in den Rennen an einen Punkt, an denen ich das Resultat nach Hause fahre, statt mit ihm zu kämpfen, weil ich sonst wie in Aragon stürze.»
In der Superbike-WM wird mit seriennahen Motorrädern gefahren, die heute aber auch zahlreiche Änderungsmöglichkeiten beim Set-up bieten. Die Unterschiede zur Königsklasse MotoGP, in der Redding von 2014 bis 2018 fuhr, werden jährlich kleiner.
«Wenn wir über Chassis-Änderungen in MotoGP reden, dann sind das Peanuts», hielt der 27-Jährige fest. «Wir reden von ein paar Prozent – und was man damit erreicht, ist wenig. Okay, wenn du auf eine Runde 0,1 sec gewinnst, dann sind das über 20 Runden im Rennen 2 sec. Das ist Zeit, wenn du auf dem höchsten Level kämpfst. Das wird in MotoGP auf die Spitze getrieben, dort sind sie diesbezüglich raffinierter. In der Superbike-WM kannst du eher Zeit gewinnen mit deiner Strategie, oder wie du fährst und mit den Reifen umgehst.»
«Ich glaube nicht, dass ich in der MotoGP-WM noch eine Chance erhalte, bevor ich Superbike-Weltmeister bin», meinte Redding. «Oder ich zumindest beweise, dass ich in der Lage dazu bin und die entsprechende Hingabe dafür zeige. Ich muss mich nur weiter unter Beweis stellen. In schwierigen Situationen muss ich mich daran erinnern, dass ich immer beurteilt werde. Ich wurde oft beurteilt und übersehen. Als ich MotoGP verließ und in BSB ging, tat ich einigen Mist. Heute bin ich eine andere Person. Der Sott Redding von heute will professioneller sein und den Menschen zeigen, dass er das auch kann. Aber schon mit etwas Scott Redding gewürzt, könnte man sagen. Ich bin hier, um den WM-Titel zurück nach Bologna zu bringen, das ist zu 100 Prozent mein Ziel.»