MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Begehrt: Toprak Razgatlioglu kurz vor Unterschrift

Von Ivo Schützbach
Ein Riesentalent: Toprak Razgatlioglu

Ein Riesentalent: Toprak Razgatlioglu

Manager Kenan Sofuoglu sprach mit SPEEDWEEK.com über die MotoGP-Chancen seines Schützlings Toprak Razgatlioglu und was er für ihn in den nächsten zwei Jahren plant.

Seit Dienstag steht fest: Franco Morbidelli wird in Yamahas MotoGP-Werksteam für 2022 den Platz von Maverick Viñales übernehmen, der den japanischen Hersteller ein Jahr vor Vertragsende zu Aprilia verlässt.

Damit ist bei Petronas Yamaha SRT ein Platz vakant. Sollte der 42-jährige Valentino Rossi nach dieser bislang miserablen Saison zurücktreten, werden sogar beide Plätze frei.

Natürlich gibt es bei Yamaha Überlegungen, einen der talentierten Superbike-Piloten Toprak Razgatlioglu (24) oder Garrett Gerloff (25) in die MotoGP-WM zu transferieren. Denn die Idee, Jake Dixon als Nummer 2 bei Petronas fahren zu lassen, ist vom Tisch. Der Engländer ist nur 21. der Moto2-WM und in diesem Jahr viel schuldig geblieben.

«Wir reden mit einigen MotoGP-Teams, die Interesse zeigen», bestätigte Supersport-Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu, der seit Jahren Razgatlioglu managt, gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich habe ihnen gesagt, dass wir kein großes Interesse daran haben, jetzt in die MotoGP-WM zu gehen. Unser Ziel ist, in der Superbike-WM zu bleiben. Beinahe jede Marke hat Toprak für nächste Saison ein Angebot unterbreitet, ich rede mit jedem, nicht nur mit Yamaha. Wahrscheinlich werde ich diese Woche die Entscheidung treffen. Was ich jetzt schon sagen kann: Wir gehen nicht in die MotoGP-WM, Toprak wird die nächsten zwei Jahre Superbike-WM fahren.»

Yamaha bemüht sich seit Wochen um die Vertragsverlängerung von Toprak im Superbike-Werksteam. Der 24-Jährige ist als klare Nummer 1 von Yamaha vor den Rennen in Donington Park am kommenden Wochenende WM-Zweiter und liegt nur 20 Punkte hinter Jonathan Rea (Kawasaki).

Da Sofuoglu kompromisslos dafür sorgen will, dass Razgatlioglu als erster Türke die Superbike-WM gewinnt, wird er kaum das Risiko eingehen, ihn zu BMW oder Honda zu schicken: Keiner dieser beiden Hersteller schaffte es in den ersten neun Rennen dieser Saison aufs Podest.

Das Kawasaki-Werksteam wollte Razgatlioglu nach der Saison 2019 nicht haben, weshalb der inzwischen sechsfache Laufsieger überhaupt erst zu Yamaha ging. Mit Yamaha wurden seither enge Bande geknüpft, die türkische Polizei rüstete sogar auf Motorräder des japanischen Herstellers um. Bahattin Sofuoglu, der Sohn eines Cousins von Kenan, fährt in der Supersport-300-Klasse ebenfalls Yamaha und wurde im Vorjahr WM-Dritter. Außerdem ist Kawasaki eng mit Getränkehersteller Monster verbunden, während Razgatlioglu seit vielen Jahren von Red Bull unterstützt wird.

Realistisch betrachtet bleibt für Razgatlioglu im SBK-Paddock nur Ducati als Alternative zu Yamaha. Dort hat man aber den jungen Michael Ruben Rinaldi bis ins Werksteam großgezogen, zuletzt fuhr der Italiener in Misano auf die Plätze 1, 1 und 2 und ist damit WM-Fünfter. Und mit Scott Redding hat der Hersteller aus Bologna den Vizeweltmeister von 2020, zudem einen Sympathieträger und Charakterkopf.

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