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Tom Sykes (36): Wie sich BMW seine Zukunft vorstellt

Von Ivo Schützbach
Tom Sykes ist auf Jobsuche

Tom Sykes ist auf Jobsuche

BMW hat mit Vizeweltmeister Scott Redding einen Hochkaräter für die Superbike-WM 2022 unter Vertrag genommen. Obwohl für ihn im Werksteam kein Platz mehr ist, soll Tom Sykes eine vierte Saison an Bord bleiben.

Die Verpflichtung von Scott Redding für das BMW-Werksteam für 2022 kam überraschend. Denn Michael van der Mark besitzt einen Vertrag bis Ende nächstes Jahr und die BMW-Verantwortlichen betonten stets, dass es auch mit Ex-Weltmeister Tom Sykes weitergehen soll.

Der Engländer ist seit der werksseitigen Rückkehr von BMW 2019 dabei und hat maßgeblich dazu beigetragen, zuerst die S1000RR und anschließend die auf ihr basierende M1000RR zu einer schlagkräftigen Maschine zu machen. Mit sechs Podestplätzen und den WM-Rängen 8, 12 sowie aktuell 7 ist Sykes der erfolgreichste BMW-Pilot der letzten drei Jahre.

Doch Sykes hat das Manko, dass es für ihn in den Rennen von guten Startplätzen öfters nach hinten geht, während van der Mark kein guter Qualifyer ist, sich in den Rennen aber regelmäßig weit nach vorne arbeitet. Auch Redding ist sehr kampfstark: Er gewann auf Ducati seit 2020 acht Rennen, fuhr 22 Mal aufs Podium, wurde letztes Jahr Vizeweltmeister und liegt aktuell auf dem dritten WM-Rang.

BMW wünscht sich, dass Sykes Teil der Familie bleibt. Die Idee: Der seit 19. August 36-Jährige soll im deutschen Team Bonovo MGM untergebracht werden und 2022 an der Seite von Jonas Folger fahren!

Ein Ein-Mann-Team wie Bonovo braucht in der Superbike-WM ein Jahresbudget von 1 bis 1,5 Millionen Euro, für einen zweiten Fahrer steigen die Kosten um zirka 50 Prozent. Alles wird davon abhängen, wie sehr sich Bonovo-Chef Jürgen Röder in der seriennahen Weltmeisterschaft 2022 einbringen möchte. Auch wenn die Ergebnisse von Folger bislang nicht den Erwartungen entsprechen, hinterlässt das deutsche Team mit seiner professionellen Arbeitsweise viel Eindruck bei BMW und wird hoch geschätzt.

Sykes wird den Verlust seines Platzes im Werksteam als Tiefschlag empfinden. BMW hat dieses Jahr zwei offizielle Satelliten-Teams, doch von diesen Kategorisierungen entfernt sich der bayerische Hersteller zunehmend. «Unsere Motorräder werden bei Shaun Muir Racing aufgebaut, alle Fahrer bekommen das gleiche Material und stehen direkt bei BMW unter Vertrag», erzählte BMW Motorsport Direktor Marc Bongers SPEEDWEEK.com in Navarra. «Jeder hat auf alle Daten Zugriff. Wir würden gerne mit Tom weitermachen, wir schätzen seine Qualitäten und haben ihm ein Angebot unterbreitet.»

Viel Auswahl hat Sykes nicht mehr, nur Honda könnte ihm noch einen Platz in einem Werksteam offerieren.

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